Mitglied des Monats Juli 2005

Dagmar Kersten

Dagmar Kersten startete 1988 in Seoul für die Nationalmannschaft der DDR im Kunstturnen. Neben der Bronzemedaille mit der Mannschaft, gewann sie in der Einzelwertung am Stufenbarren die Silbermedaille.
Auf der Suche nach einer Sportart, in der sie ihr Potential weiter nutzen kann, sie aber auch neue Herausforderungen findet, probierte Dagmar diverse Sportarten in verschiedenen Vereinen aus. Über ihren Sohn Erik, der mit Taekwon-Do Kindertraining im VTB begann, kam Dagmar dann selber zum Taekwon-Do.

Nachdem sie sich von dem qualifizierten Training überzeugen konnte begann sie im Mai 2002 mit dem Training. Aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen in ihrer ersten Kup-Prüfung, konnte sie die folgende Prüfung zum Gelbgurt sofort anschließen, eine weitere Doppelprüfung folgte. Im Dezember 2003 legte Dagmar bereits die Prüfung zum 1. DAN ab. Als eines der größten Talente im VTB meisterte sie selbst hohe technische Schwierigkeiten mit Bravour.

Diese Leistungen innerhalb so kurzer Zeit sind natürlich nur mit viel Disziplin, regelmäßigem Training und Willenskraft zu erreichen. Der Unterschied zwischen dem Kunstturnen in der ehemaligen DDR und dem Traditionellen Taekwon-Do besteht darin, so Dagmar, dass im Kunstturnen, insbesondere bei den Frauen recht früh sehr hohe Anforderungen gestellt wurden, die für den kindlichen Körper zu Überbelastungen und Verschleiß führten. Hinzu kommt, dass die Karriere einer Spitzenturnerin begrenzt ist.

Mit 18 Jahren gehört man im Kunstturnen bereits zum „alten Eisen“. Da im Taekwon-Do die geistige Entwicklung im Vordergrund steht und nicht der Medaillenspiegel, wie in der damaligen DDR, kann das Taekwon-Do auch bis ins hohe Alter ausgeführt werden. Ein Ziel für Dagmar ist es, Leistungen und Zielsetzungen aus freier Entscheidung zu erreichen, ohne den äußeren Druck und die Einschüchterung wie es im damaligen DDR-Regime an der Tagesordnung war.
Aufgrund diverser Verschleißerscheinungen ist es für Dagmar sehr wichtig, durch regelmäßiges Training die Muskulatur zu erhalten und aufzubauen, um so die Belastung von der Wirbelsäule und den Gelenken zu reduzieren.

Da das Traditionelle Taekwon-Do, bedingt durch die alte Tradition und langjährigen Erfahrungen optimal auf den Körper abgestimmt ist, eignet es sich für Dagmar ideal zur Rehabilitation und Prävention.
Es ist eine ganz neue Erfahrung, so Dagmar, Ziele anzugehen und zu erreichen, mit einem Trainer und Freund wie Jürgen Paterok, 8. DAN, an der Seite. Die Silbermedaille in Seoul birgt viele bittere Erinnerungen und Erfahrungen, die bisher erreichten Ziele im Taekwon-Do geben mir Stolz und Motivation diesen Weg weiterzugehen.
Das mehrstündige tägliche Trainingsprogramm, bestehend aus Technik- und Krafttraining, gehört mittlerweile genauso zum Alltag wie das regelmäßige Meditieren.

Dagmar ist Trainerin in verschiedenen Abteilungen des VTB und leitet, in enger Kooperation mit dem Cheftrainer, das VTB-Demoteam. Viel Spaß bringt ihr das gemeinsame Training mit ihrer Tochter Alina, die jüngstes Mitglied im Demoteam ist und bereits die Prüfung zum 6. Kup ablegte.

Momentan bereitet sich Dagmar auf den 2. DAN, sowie auf die Prüfungen für den Trainerschein im Traditionellen Taekwon-Do vor.