Berichte
Youdanja-Seminar
Am vergangenen Samstag, den 14. Mai 2011, fand das nächste Youdanja-Seminar dieses Jahres satt. Diese Seminare werden speziell für alle Youkupja ab 2. Kup und Youdanja ausgerichtet. In Anlehnung an das letzte Seminar im März konzipierte Großmeister Jürgen Paterok, 9. DAN, den Lehrgang mit einem theoretischen und einem praktischen Teil.
Der theoretische Teil, in Form eines zweistündigen Vortrags von Franziska Schwarz, behandelte die physikalische Betrachtung des Tollyo Cha Chirugi, Tollyo Cha Pusugi, Ap Pandae Tollyo Chagi und des Pandae Tollyo Chagi. Auf Grundlage der Physik wurden diese vier spezifischen Fußtechniken des Traditionellen Taekwon-Do verglichen.
Deutlich wurde, mittels Beschreibung physikalischer Zusammenhänge und Beispielberechnungen, welche Wirkung eine korrekt ausgeführte Technik tatsächlich hat. Bei den genannten Techniken handelt es sich um Rotationsbewegungen, bei denen das Trägheitsmoment, die Winkelgeschwindigkeit oder auch der Drehimpuls entscheidend sind. Die Teilnehmer lernten zudem weitere wichtige Faktoren, wie zum Beispiel die Weglänge ins Ziel, die Geschwindigkeit oder den Winkel beim Treffen des Ziels kennen.
Ziel war es, Aussagen über die Energie im Zielpunkt und die mögliche Kraftabgabe (über den Impuls) im Zielpunkt für die Ausführung der genannten Techniken aus physikalischer Sicht zu vergleichen. Hierbei dienten Zahlen, Daten und graphische Darstellungen der Veranschaulichung. Durch Berechnung einer Technik konnte festgestellt werden, dass Kräfte bis zu mehr als zwei Tonnen freigesetzt werden können.
Herausgearbeitet wurde erneut, dass stets die Geschwindigkeit als wichtigster Faktor der Technikausführung in die Energie und die Kraftabgabe im Zielpunkt mit eingeht. Daraus lassen sich daher Konsequenzen für die Vermittlung der Techniken ziehen. Dabei ist es unabdingbar auf eine korrekte Ausführung und dann vor allem auf die Trainingsintensität bezüglich der Geschwindigkeit zu achten.
Wichtig ist, dass sich jeder Schüler des Traditionellen Taekwon-Do darüber bewusst wird, wie die korrekte Ausführung der Techniken ist und welche Auswirkungen diese haben kann. So folgt daraus, dass nur das Verinnerlichen darüber zum Richtigen Umgang mit der Kampfkunst führen kann. Darüber waren sich die Seminarteilnehmer am Ende des Vortrags einig.
Im Anschluss folgte nun die Ausführung der Techniken in einer zweistündigen Praxiseinheit, die von Axel Markner, 4. DAN, geleitet wurde. Hierbei wurde der Schwerpunkt auf den Tollyo Cha Pusugi und den Ap Pandae Tollyo Chagi gelegt.
Mittels langsamer Ausführung der Bewegungsabläufe lag die Konzentration zunächst bei der korrekten Ausführung. Daran anschließend wurde die schnelle Ausführung an einer Pratze, direkt am Partner und in der Grundschulbahn geübt.