Berichte

Youdanja Seminar

Passives Dehnen mit Partnern

Am 11.5.2013 fand unter der Leitung von Großmeister Jürgen Paterok, 9. DAN, im Sport- und Leistungszentrum des Vereins für Traditionellen Budosport e.V. in Großsander ein dreistündiges Seminar für DAN-Träger und Braungurte des Traditionellen Taekwon-Do statt. Als Referent fungierte Alexander Hartmann, 3.DAN der die Teilnehmer durch die Thematik „Variationen des Twigi Ap Pandae Tollyo Chagi" führte.

Nach einem intensiven Aufwärm- und Dehnprogramm, bei dem auch technisch spezifische Dehnübungen absolviert wurden, begann die Technikausführung zunächst mit dem vorderen Bein. Es wurde während des gesamten Lehrgangs ausschließlich am Partner gearbeitet, da die Anwendungen des Twigi Ap Pandae Tollyo Chagi für den Chayu Taeryon vermittelt wurden. Ziel war dabei, einen schnellstmöglichen und kontrollierten Kontakt aus der Freikampfstellung zum Sangdan beziehungsweise Chungdan-Bereich des Partners herzustellen.

Beinschwung zur Seite: dynamische Dehnübung

Bei der Technikausführung mit dem vorderen Bein achtete Alexander vor allem darauf, dass von den Teilnehmern tatsächlich nur eine Steppbewegung entweder mit dem hinteren Bein oder gegebenenfalls mit beiden Beinen ausgeführt wurde und eine Schrittbewegung unterblieb. Immer wieder nahm Alexander sich die Zeit, den einzelnen Teilnehmern insbesondere die einzelnen Phasen des „Stand-„ und Trittbeines zu demonstrieren.

Individuelle Korrektur bei der Aushohlbewegung

Des Weiteren waren die Aktiven aufgefordert, den Tritt möglichst von weit innen, entweder mit gewinkeltem oder gestrecktem Bein, auszuführen. Optimal ist, wenn der Abstand zwischen dem Oberschenkel und dem Oberkörper möglichst gering ist. Bei einer möglichst hohen Position des Fußes während der Aushohlbewegung ist es für den Gegner dann nur schwer zu erkennen, ob die Technik den Chungdan oder den Sangdan-Bereich angreift. Daher ist sie auch schwerer abzublocken.

Langsame Demonstration der Technik

Auch in dieser Phase des Seminars legte Alexander besonderen Wert auf die individuellen Korrekturen. Trotz zum Teil großer Lernfortschritte wurden die Bewegungen durch anfassen und führen der Technik immer wieder verbessert, damit der Twigi Ap Pandae Tollyo Chagi immer noch präziser und effektiver ausgeführt wurde.

Vor diesem Hintergrund verbesserte auch Kim Wilken als 3. DAN insbesondere die Ausholbewegung ihres Twigi Ap Pandae Tollyo Chagi, was der Technik noch mehr Dynamik verlieh. Umso schwerer war es für ihre Partner darauf angemessen zu reagieren.

Axel mit einem Twigi Ap Pandae Tollyo Chagi

Als nächster Lehrgangsteil erfolgte die Ausführung des Twigi Ap Pandae Tollyo Chagi mit dem hinteren Bein, wobei wieder besonderes Augenmerk auf die weite Ausholbewegung lag. Anschließend sollte die Technik aus der Freikampfbewegung ausgeführt werden, um eine möglichst große Nähe zum Chayu Taeryon darzustellen.
Hierbei zeigte der älteste Teilnehmer des Seminars mit über 50 Jahren Axel Markner, 4. DAN, eindrucksvoll, wie wichtig die richtige Einstellung bei der Ausführung der Techniken ist. Bekannt für seinen Hugul Tymyo Ap Pandae Tollyo Chagi, den er eindrucksvoll bei Vorführungen des VTB-Demoteams demonstriert, brachte Axel auch den Twigi Ap Pandae Tollyo Chagi immer wieder sehr explosiv und präzise ins Ziel, wodurch er sich schnell den Respekt der jüngeren Teilnehmer erarbeitet.

Debbie mit einem Twigi Ap Pandae Tollyo Chagi

Als weitere Herausforderung für die sehr engagierten Teilnehmer wurde der Twigi Ijung Ap Pandae Tollyo Chagi geübt, wobei die Technik sowohl Chungdan / Sangdan als auch Sangdan / Chungdan ausgeführt werden sollte. Das bedeutete ein Höchstmaß an Konzentration für die Aktiven und eine hohe Anforderung an Kraft und Koordination.
So lernte Ilonka Hell als Youkupja und mit über 40 Jahren, wie der Twigi Ijung Ap Pandae Tollyi Chagi effektiv ins Ziel gebracht werden kann. Und das, bei ihrer ersten Unterrichtseinheit zu dieser anspruchsvollen Thematik.

Variation der Ausholbewegung mit gestrecktem Bein

Bei der kämpferischen Variation des Twigi Ijung Ap Pandae Tollyo Chagi, mit dem Ziel eine schnelle Wertung zu erreichen, zeigte Franziska Schwarz ihren größten Lernfortschritt und ihre beste Leistung.

Aufbauend auf dem Twigi Ijung Ap Pandae Tollyo Chagi sammelten einige der Teilnehmer noch die ersten Erfahrungen mit einer eine Dreifachausführung der Technik (Chungdan / Sangdan / Chungdan). Debbie Paterok zeigte hierbei einmal mehr, welch sehr gute technischen Anlagen sie hat.

Nach diesem Lehrgang mit einer sehr anspruchsvollen Thematik verabschiedeten sich die Teilnehmer in dem Bewusstsein, ihre Technik in einem Maße verbessert zu haben, wie es nur während eines intensiven, mehrstündigen Youdanja-Seminars gelingen kann.

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