Berichte
VTB Japan-Reise 2. Teil
Danach reiste die Gruppe mit dem Shinkansen nach Kyoto, wo sie zusammen ein traditionell eingerichtetes Häuschen bezogen, wovon alle begeistert waren. Typischer Weise sind zudem aber zum Beispiel Bad und Toilette, Klimaanalage und auch Fernseher auf dem neusten Stand. In Japan gehen Tradition und Technologie „Hand in Hand“. Das konnten wir immer wieder feststellen.
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Yeah -
Mit kleinem "Zen-Garten" -
Traditionelle Zimmer -
Gemütliches "Heim"
Und zwischen durch gab es für die Kaderathleten immer wieder Trainingseinheiten sowie diesen Abend ein Pratzentraining im Freien.
Wer wollte besuchte abends noch den Toji-Tempel mit seiner wunderschönen Anlage und den Kirschblüten. Der Toji-Tempel war bei seiner Gründung der Wächtertempel Kyotos. Seine Aufgabe war es, die Stadt vor Kriegen und Krankheiten zu beschützen. Heute gehört er zum UNESCO Weltkulturerbe und stellt buddistische Schätze aus. Die fünfstöckige Pagode ist ein stadtbekanntes Symbol und sieht beleuchtet besonders schön aus.
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Der Park vom Toji-Tempel -
Unsere Gruppe am Toji-Tempel
Die fünfstöckige Pagode wurde 826 errichtet und ist mit 57 Metern eine der höchste Holzpagode Japans, deren Erdgeschoss leider nur saisonal für Besucher betretbar
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Die fünfstöckige Pagode -
Märchenhaft
An den nächsten beiden Morgen gab es die Möglichkeit im Higashi-Honganji-Tempel um 7:00 Uhr an einer täglich stattfindenden 30-minütigen Meditation teilzunehmen, was von fast allen wahrgenommen wurde. Im Gegensatz zu vielen anderen Sehenswürdigkeiten spielt der Higashi-Honganji-Tempel auch heute noch eine wichtige Rolle in der Religionsausübung und ist eine beeindruckende Tempelanlage.
Der Higashi Honganji-Tempel ist der Haupttempel der Jōdo-Shinshū-Schule. Tempel sind grundsätzlich dem Buddhismus zuzuordnen. Die Jōdo-Shinshū-Schule (Wahre Schule des Reinen Landes) meist kurz auch Shinshū bzw. Shin genannt ist eine der vier neuen buddhistischen Schulen der Kamakura-Zeit und nach den Schulen des Nichiren-Buddhismus die heute zweitgrößte Konfession des japanischen Buddhismus.
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Der Eingang vom Higashi-Honganji-Tempel -
Das Hauptgebäude
Der Higashi Honganji befindet sich gleich neben einer weiteren Sehenswürdigkeit, nämlich dem Nishi-Honganji-Tempel. Ursprünglich handelte es sich dabei um einen großen Tempel, bis der Shogun Tokugawa Ieyasu ihn in den Osttempel (Higashi) und den Westtempel (Nishi) aufteilte.
Der Higashi-Honganji-Tempel wurde 1602 errichtet und hat seine eigenen Höhepunkte und besonderen Merkmale. Ebenso wie der Nishi- hat auch der Higashi-Honganji-Tempel zwei sehr große Hallen. Die etwas größere, Goeido genannt, ist eine der größten Holzkonstruktionen in der Welt.
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Zu Beginn der Mediation -
"Lost girl" - auf dem Rückweg wiedergefunden
Vormittags ging es dann mit dem Zug nach Arashiyama. Arashiyama befindet sich im Westen von Kyoto und ist bekannt für die Togetsu-kyo-Brücke und seinen Bambuswald, der hier dichte Haine bilden.
Die Togetsu-kyo-Brücke (wörtlich „der Mond überquert eine Brücke“) ist eine Holzbrücke über den Fluss Katsura in Arashiyama ist eines der beliebtesten Wahrzeichen von Kyoto.
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Die Togetsu-kyo-Brücke
Der darauf folgende Spaziergang durch den Bambuswald bot ein einzigartiges Erlebnis, bei dem das Rascheln der Bambusblätter im Wind eine beruhigende Atmosphäre schafft. Die grünen, aufragenden Stämme erzeugen ein fast mystisches Naturschauspiel, besonders wenn das Sonnenlicht durch das dichte Blätterdach bricht.
Das Bambus selbst wird vor Allem für die Herstellung von Körben, Matten oder Schachteln angebaut.
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Im Bambus-Hain -
Mmh, woran erinnert das?
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Wirklich hoher Bambus -
Und zwischendurch einen Snack
Im Anschluss daran ging es zum Zen-Steingarten im Ryōanji-Tempel. Der Ryōanji-Tempel (Tempel des ruhenden Drachen) befindet sich im Nordwesten Kyotos und ist weltweit bekannt für seinen Steingarten. Der Tempel und dessen Zen-Garten gelten vom Ryoanji als geheimnisvolle, historische Denkmäler des alten Kyoto.
Richtige Bekanntheit erlangte der Tempel erst im Zeitraum zwischen dem späten 16. Jahrhundert bis Mitte 17. Jahrhundert. 1994 wurde der Ryoanji zum Weltkulturerbe ernannt und gilt bis heute als Symbol des japanischen Zen-Buddhismus.
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Am Eingang des Ryōanji-Tempel -
Räume mit Malereien von Drachen
Im Hauptgebäude (Hōjo) befindet sich unter anderem der Zen-Steingarten. Spektakulär ist, dass aus keinem Blickwinkel des Gartens alle Steine gleichzeitig gesehen werden können. Nur maximal vierzehn davon. Aus diesem Grund gibt es im Hōjo eine Miniaturansicht. Auch über die Bedeutung des Gartens streiten sich die Experten.
Für Besucher ist offensichtlich, dass die geharkten Steine lebendige Natur imitieren sollen. Es ist das Bild einer „ausgetrockneten Landschaft“, wo statt Steinen eigentlich Wasser modelliert wird. Die großen Felsen stehen heraus, wie solitäre und sie sind alle jeder für sich einzigartig. Wie schon erwähnt ist die Besonderheit, dass nie alle Steine gleichzeitig sichtbar werden, es ist ein Ausdruck davon, dass Schönheit in Ihrer Vollständigkeit unfassbar ist.
Besonders auch die Wand, in der sich Ölfarben völlig natürlich aus dem Lehm hinauswaschen. Ihr Farbverlauf ist klassischer Wabi-Sabi, es ist ein gebrochener, ungeplant natürlicher Farbverlauf denn so nur die Natur hinbekommt oder ein Mensch, der die Natur zu nutzen weiß.
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Der Zen-Steingarten -
Das Modell
Mittags machten wir uns dann auf den Weg zum Schrein Fushimi Inari, der für seine mehr als 10000 rote Tore bekannt ist, die vom Hauptschrein auf den Inari Berg führen. Der Schrein befindet sich im Süden von Kyoto und ist dem heiligen Reisgott Inari gewidmet. Schreine sind übrigens grundsätzlich dem Shintoismus zuzuordnen.
Dieser wurde im Jahre 794 von dem damaligen Kaiser, der die Stadt Kyoto als neue Hauptstadt festlegte, gegründet. Im Jahre 1589 kamen das große Romon Tor und die Haupthalle dahinter dazu.
Beide wurden vom berühmten Toyotomi Hideyoshi gespendet. Der Hauptschrein Fushimi Inari Honden ist der Wichtigste aller Inari Schreine Japans. Auf dem Gelände des Heiligtums befinden sich viele Fuchs-Statuen, sie fungieren als Boten des Reis-Gottes.
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Zu Beginn am Schrein Fushimi Inari -
Der "Start"
Auf der linken Seite vom Hauptschrein starten zwei parallel laufende Tunnel von Toren, den Senbon Torii („Tausend Tore“). Diese Tore wurden von Firmen oder Privatpersonen gespendet, deren Namen man auf der Rückseite eines jedes Tores findet. Die Preise für ein solches Tor beginnen bei 400.000 Yen (~3.000 Euro) und die Wartezeit beträgt zur Zeit drei Jahre.
Um den 233 Meter hohen Berg Inari zu besteigen, brauchten wir ca. 1,5 Stunden. Auf dem Weg warten viele kleine Schreine, die mit kleinen Toren versehen sind. Diese wurden von Besuchern gespendet.
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Einmalig -
Mit zum Teil anspruchsvoller Steigung -
Am Berg entlang
Auf der Spitze des Berges Inari befindet sich schließlich der Schrein Ichi-no-mine, den wohl aber nicht wirklich alle Besucher erreichen, da der Aufstieg doch en wenig anspruchsvoll ist.
Es soll doch tatsächlich Besucher gegeben haben, die die höchste Ebene des Schreins, der nur ca. 3 m höher liegt als der eigentliche Weg ist, nicht erreicht haben und an ihm vorbei gelaufen sein sollen.
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Schrein Ichi-no-mine: Mmh, wer fehlt denn da?
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Zuviel Kraft -
Aktion "Vergessener Regenschirm"
Zum Abschluss, zurück in Kyoto, besuchte die Gruppe noch das Kirschblüten-Lichterfest im Schloss Nijojo, leider bei Wind und Regen.
Das Schloss Nijojo blickt bereits auf über 400 Jahre Geschichte zurück. 1601 erging der Befehl von Tokugawa Ieyasu für den Bau der Wehranlage an die Feudalherren aus der Region Kansai und wurde 1603 fertig gestellt.
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Gebäude mit Lichter-Show -
Park mit Lichter-Show -
Im Park
1939 übertrug das kaiserliche Hofamt das Nijojo an die Stadt Kyoto und 1994 wurde es zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.
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Schloss Nijojo von außen -
Abends zurück im Regen
Abends wurde dann noch auf das Geburtstagskind Hauke in gemütlicher Runde angestoßen.
Was für ein Tag.