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Trainerlehrgang – Kata Wettkampftraining in Letter

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren für Wettkampfkarate zu begeistern ist nicht schwer. Ihnen jedoch langfristig ein leistungsbezogenes, abwechslungsreiches Training zu bieten, in dem der Spaßfaktor nicht zu kurz kommt, bringt manchen Trainer schon vor dem Betreten der Halle ins Schwitzen. KVN-Stützpunkttrainer Türk Kitziltoprak, 4. Dan Gojo Ryu, hat letzten Samstag in Letter bei Seelze fast 35 Trainern gezeigt, wie man Kinder langsam an den Kata Wettkampf heranführt, sie richtig motiviert und deren Aufmerksamkeit im Training auf höchstem Level hält.

Nach einer Begrüßung durch den Lehrgangsleiter Axel Markner, 6. DAN Karate-Do, Diplom-Trainer und KVN-Lehrreferent wurden zunächst die Erwartungen an den Lehrgang zusammengetragen, um so auch auf spezielle Wünsche bezüglich des vorbereitenden Wettkampftrainings für die Kleinen eingehen zu können. Die Aufwärmphase begann direkt mit Spielen, welche im Kindertraining, neben der Erwärmung, der Aufmerksamkeitssteigerung dienen sollten. Sowie mit Übungen, die die Koordination förderten und vor allem den Gleichgewichtssinn forderten. So konnte schließlich ins Grundlagentraining eingestiegen werden, wo es noch nicht um Technik, sondern um Flexibilität, Körperspannung und Schnellkraft ging. Hierzu kann man sich prima sportartübergreifenden Übungen bedienen und somit beispielsweise Elemente der Leichtathletik nutzen.

Nach der wohlverdienten Mittagspause – die Theorie war nur eine begleitende Stimme im hauptsächlich praktischen Lehrgang, in dem die Teilnehmer selbst die Belastungen, Trainingsreize und -methoden spürten – stand das Kata Training auf dem Programm. Hier wählte jeder seine Lieblings-Kata, suchte Passagen nach vorgegebenen Problemstellungen aus und gemeinsam entwickelte man ein Konzept wie man trotz Gruppentraining die Kinder, jedes an seiner individuellen Kata, arbeiten lassen kann. Dies ist besonders wichtig um verschiedenen Leistungsständen und Zielen (ob Prüfung oder Wettkampf) gerecht zu werden.

Außerdem wurden originelle Trainingsmethoden vorgestellt, mit denen der Ablauf einer Kata im Gedächtnis verankert und so verinnerlicht werden kann. Hierzu wurde die Kata mit geschlossenen Augen trainiert, eine Wettkampfsituation mit erschwerten Bedingungen nachgestellt und das Timing bewusst verändert. Um die Rhythmusfähigkeit zu fördern, ist nicht nur Klatschen eine gute Methode anstelle des gewohnten Zählens, sondern auch zeitweise das Kata-Laufen zu Musik mit einem passenden Beat. Bei vielen Übungen kann man die Kinder auch sich gegenseitig korrigieren lassen, damit sie unter Beobachtung stehen und so die maximale Leistung bringen. Ebenso kann man die sogenannten „Spiegel-" oder „Schattenmethoden" anwenden und sie sich gegenseitig auf Höchstleistung bringen lassen.

Der letzte praktische Teil beinhaltete weitere Spielformen und Fitnessübungen. Diese bereiten nicht nur den Kids eine Menge Spaß und Abwechslung, sondern waren auch ein gelungener Abschluss für die Lehrgangsteilnehmer, die zwischen 18 und 65 Jahre alt waren.

Türk (li.) mit Age Uke und Axel (re.) mit Yoko Geri Kekomi

Das Ergebnis der Abschlussbesprechung des erfolgreichen Tages mit einer Menge interessanten Anregungen und Ideen für die Trainer, brachte ein tolles Feedback für Türk und Axel, die die Erwartungen der Karateka genau getroffen haben. Viele waren so motiviert, dass sie den Start in die Woche gar nicht abwarten konnten, um das Gelernte sofort im Training umsetzen zu können und den Kindern in ihren Vereinen ein abwechselungsreiches und leistungsorientiertes Training zu bescheren.

Lisa Pielenz (1. KD Hameln)

Die zufriedenen Teilnehmer mit Axel Markner (li.) und Türk Kiziltoprak (re.)

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