Berichte

Trainer des VTB als Lehrkräfte der Diplom-Karatelehrerausbildung des DKV

Die mittlerweile vierte Ausbildung zum Diplom-Karatelehrer im Deutschen Karate Verband e.V. wurde auch dieses Jahr wieder anlehnend an die asiatische Lehre der fünf Elemente im Karate-Do durchgeführt.

Nachdem im letzten Jahr der stellvertretende Stilrichtungsreferent des Koreanischen Karate, Axel Markner, 4. Dan, assistiert von Alexander Hartmann, 3. Dan, Auszüge aus dem Koreanischen Karate demonstrierten, wurde auch dieses Jahr wieder eine Demonstration dieser Stilrichtung gewünscht.

Axel Markner und Alex Hartmann waren jedoch verhindert, denn beide nahmen in England an den "International Open Championships" in London nach Regeln der WKF teil. Deshalb entsandte Bundesstilrichtungsreferent Jürgen Paterok, 7. Dan Karate-Do, die beiden Karateka Lutz Möhle, 3. Dan und Christian Hell, 2. Dan am Samstag, den 15.11.03 nach Frankfurt.

Nachdem die beiden an einer theoretischen Unterrichtseinheit über Notwehr und Selbstverteidigung im Karate-Do teilnehmen durften, wurde das Koreanische Karate mit einigen Worten von Lutz Möhle mündlich vorgestellt.

Viele Teilnehmer stellten Fragen zu der für einige noch unbekannten Stilrichtung. Nachdem alle Fragen beantwortet waren, begann der praktische Teil in der Sporthalle.

Nach einem traditionellen, für das Koreanische Karate typischen Aufwärmtraining mit technikspezifischen Elementen wie z.B. das Strecken und Dehnen an der Wand, wurden dann passend zum Lehrgangs-Element "Wind" Techniken aus der Drehung vorgestellt. Diese Techniken waren den meisten Teilnehmern der Stilrichtungen Shotokan und Goju-Ryu zwar in der Grundform bekannt, aber in den gezeigten und geübten Variationen und Anwendungsmöglichkeiten weitestgehend neu. Unter Berücksichtigung einer korrekten Unterbauchatmung und eines genaues Timings, waren die Techniken trotz ihres erhöhten Schwierigkeitsgrads aber für viele jedoch umsetzbar.

Eine besondere Schwierigkeitsstufe bestand für die Teilnehmer darin, die Techniken, wie z.B. den Kakato-Geri (Fersenabwärtsschlag) nicht nur aus der Rückwärtsdrehung, sondern zusätzlich zur Drehung auch noch im Sprung auszuführen.

Anschließend folgte der Teil Tameshiwari, Bruchtest. Hier konnten alle Teilnehmer unter Anweisung von Lutz Möhle und Christian Hell die Effektivität der neu erlernten Techniken durch einen oder mehrere Bruchtests unter Beweis stellen. Jeder Teilnehmer konnte am Schluss der Einheit mindestens auf einen, manche sogar auf zwei oder mehr erfolgreiche Bruchtests zurückblicken. Einige der angehenden Karatelehrer führten an diesem Tag ihren ersten Bruchtest durch, darunter auch die 52-jährige Irmi Klemm aus dem Karate-Dojo Schopfheim. Nach dem ersten Bruchtest mit einem Empi Uchi (Ellenbogenstoß) der auf Anhieb erfolgreich verlief folgte kurze Zeit der nächste, ein Mae Geri Kekomi (Fußstoß nach vorn mit Hüfteinsatz) - ebenfalls erfolgreich.

Zum Bruchtest, der ein fester Bestandteil des Koreanischen Karate ist, wurden von den beiden Referenten die wichtigsten Grundlagen vermittelt - denn, was einige der Karateka nicht wussten, es geht beim Bruchtest um wesentlich mehr, als nur um ein gebrochenes Brett (siehe www.koreanischeskarate.de).

Die Ausführung des Tameshiwari wurde von Lehrgangsleiter Dr. Axel Binhack als ein Bestandteil der Prüfung zum DKV Diplom-Karatelehrer anerkannt.

Als Zugabe wollten die Karateka noch etwas über die Kata im Koreanischen Karate erfahren. Lutz Möhle zeigte daraufhin vier Kata - sowohl aus dem Schüler, als auch aus dem Dan-Bereich. Die Unterschiede zu den Kata der von den meisten Teilnehmern praktizierten Stilrichtungen sorgten auch hier wieder für ausreichend Gesprächsstoff.

Am Abend folgte noch ein gemütliches Beisammensein, bei dem man sich ausführlich über Karate-Do austauschte und noch viele Fragen zum Koreanischen Karate beantwortete. Einige der Karateka zeigten ihr Interesse an einer Teilnahme am nächsten Pokalturnier im Koreanischen Karate. Mehrere Teilnehmer luden die beiden Referenten sogar zum Training in ihr Dojo ein, um ihren Schülern auch andere Aspekte des Karate-Do zu zeigen.

Ein erfolgreicher Tag, den alle Anwesenden interessant fanden. Dr. Axel Binhack, Lehrgangsleiter der Diplom-Karatelehrer-Ausbildung freute sich ebenfalls sehr über die Vorstellung des Koreanischen Karate, an der er selbst auch teilnahm und mehrere erfolgreiche Bruchtests durchführte, unter anderem mit Ura Mawashi Tobi Geri (gesprungener Fersendrehschlag nach vorn), Yoko Geri Kekomi (Seitwärtsfußstoß mit Hüfteinsatz), Mawashi Geri (Halbkreisfußstoß) und Tate Zuki (Vertikalfauststoß) aus kurzer Distanz. Dr. Binhack hofft auf ein baldiges Wiedersehen, spätestens bei der nächsten Diplom-Karatelehrer Ausbildung im DKV.

Die Teilnehmer der Diplom-Karatelehrerausbildung, zusammen mit Lehrgangsleiter Dr. Axel Binhack
(9. v.l.),Lutz Möhle (ganz rechts) und Christian Hell (3. v.l.)

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