Berichte

Sommer-Intensivseminar 2003

Training am Badesee

Vom 28.07. bis 03.08.2003 nahmen unter der Leitung von Cheftrainer Jürgen Paterok, 8. DAN, 24 Teilnehmer aus 11 verschiedenen Vereinen an dem Sommer-Intensivseminar im Sport- und Leistungszentrum des Vereins für Traditionellen Budosport e.V. teil.

Während der 7 Tage wurden täglich drei Praxiseinheiten, Meditation und Theorie angeboten. Das vielfältige Angebot des Seminars wurde von den Teilnehmern unterschiedlich wahrgenommen.

So nutzte zum Beispiel der Gitarrist Professor Aldo Lagrutta die Zeit zwischen den Trainingseinheiten für seine mehrstündigen Meditationen in den entsprechenden Räumlichkeiten des Sport- und Leistungszentrums und führte oftmals mit dem Cheftrainer und Meditationslehrer Jürgen Paterok diverse Fachgespräche über dieses Thema bis in die Nacht hinein.

Alex Hartmann mit Tymyo Pituro Chagi

Die anderen Erwachsenen, wie zum Beispiel Carsten Smid und Matthias Ganske, nutzten die Zeit, um sich unter anderem, neben der Prüfungsvorbereitung, intensiv mit der einen oder anderen Tuksu Technik (Spezialtechnik) auseinanderzusetzen.

Andere spielten Schach und Karten oder lasen Fachlektüre. Kim Wilken, Malina Krieg, Fabian Evers und Florian Adler, alles 1. Kup, nutzten das Seminar, um sich vor allem praktisch noch intensiver auf ihre Prüfung zum 1. DAN bzw. Florian Adler auf den 1. Poom vor zu bereiten.

Hierfür standen die Lehrkräfte, ingesamt acht Youdanja, natürlich auch außerhalb der normalen Trainingseinheiten zur Verfügung.

Tollyo Cha Chirugi

Abgerundet wurde das inhaltlich sehr anspruchsvolle Programm durch die Atmosphäre des Clubraumes und des Dojangs, sowie dem keine 500 m Luftlinie weit entfernten Badesee in Großsander. Der Badesee mit Sandstrand, Wasserrutsche und Tretbootverleih war bei den hohen Temperaturen eine willkommene Abkühlung. Die Badepausen wurden von Jung und Alt genutzt, wobei sich Florian Adler, Thorn Guericke, Lisa Falck und Carsten Fackiner als wahre "Wassermänner und -frauen" herausstellten, die jede Gelegenheit zum Baden nutzen.

Makki Kibon Donjak

Nachdem gegen 15:00 Uhr alle Teilnehmer eingetroffen waren, begann bei strahlendem Sonnenschein um 15:30 Uhr bereits die erste Trainingseinheit am und im Badesee mit Grundschultraining. Das zum Teil im Wasser durchgeführte Training war zum einen eine willkommene Abwechslung zum Training an Land bei den heißen Temperaturen, zum anderen fördert es die Technikschulung unter anderem dadurch, dass bei langsam ausgeführten Techniken im Wasser das Gleichgewicht besser gehalten werden kann. Für einige der Teilnehmer war dies eine ganz neue Erfahrung, auf die sie sich gerne einließen.

Kyek Pa mit Pandae Tollyo Chagi

Die bunt gemischte Gruppe, 9. Kup - 1. DAN, im Alter von acht bis 43 Jahren raufte sich dann auch schnell zu einer engagierten und immer zu einem Spaß aufgelegten Truppe zusammen.

Die meisten der Teilnehmer bereiteten sich mit diesem Seminar intensiv auf ihre nächste Prüfung vor. Sei es nun für die Kup-Prüfungen am Ende des Seminars oder für die DAN- bzw. Poom-Prüfungen im Dezember.

Abendliches Training im Badesee

Der ersten Trainingseinheit folgte das sportlergerechte Abendbrot und nach einer Verdauungspause ging es noch einmal raus an den Badesee zum Training.

Um eine bessere individuellere Betreuung gewährleisten zu können, wurden die Teilnehmer zu den Trainingseinheiten in drei Gruppen, nach Graduierungen aufgeteilt. Zusätzlich unterrichteten jeden Tag unterschiedliche Referenten zu den verschiedenen Thematiken. So unterrichtete am Montagabend Lutz Möhle, 3. DAN zum Thema Grundschultechniken, am Dienstag Debbie Paterok, 2. DAN, zu den Hyong, am Mittwoch Axel Markner, 4. DAN, zum Chayu Taeryon, am Donnerstag Heinz Madderken zu den Sambo-, Ibo- und Ilbo Taeyon, am Freitag Alexander Hartmann zu Spezialtechniken und am Samstag zum Thema Bruchtest.

Theorie-Unterricht

Heidi Hartmann, 1.DAN, die während ihres Urlaubes intensiv an ihrer Doktorarbeit schrieb, übernahm an einigen Tagen ebenfalls die Leitung einer Gruppe und fand darüber hinaus immer Zeit für Gespräche mit den Teilnehmern.

Alex, Klaus und Heike Carls
lassen sich die Lasagne schmecken

Eine ständige "Rundum - Betreuung" von morgens bis in den späten Abend wurde von Debbie und Alexander gewährleistet. Beide standen den Teilnehmern auch zwischen den Trainingseinheiten für Rückfragen zur Verfügung, was ausgiebig von den Teilnehmern genutzt.

Für das leibliche Wohl war Ilonka Hell verantwortlich, die keine Mühen scheute, den Teilnehmer ausgewogene leckere Mahlzeiten zu servieren.

Am Dienstag begann der Tag mit einer Hyong-Einheit. Im Anschluss an das Training gingen, fast schon "routinemäßig" alle Teilnehmer in den See, um sich bei der schon am Morgen herrschenden Hitze abzukühlen.

Einige nutzten die Gelegenheit, um auch im Wasser weiter an ihren Techniken zu arbeiten.

Im weiteren Verlauf folgten noch zwei weitere Trainingseinheiten unter anderem im schattigen Heseler Wald. 

Theoretischer Unterricht
im Sport- und Leistungszentrum

Nachdem die Teilnehmer am Mittwoch schon zwei Trainingseinheiten absolviert hatten, saß man abends, anstatt des Vereinstrainings, gemütlich zusammen und klärte Fragen aus der Theorie, die für die Prüfungen ebenfalls wichtig ist.

Bei kalten Getränken und entspannter Stimmung erholte man sich von den bisherigen Anstrengungen der letzten Tage.

Florian Adler mit Tymyo Yop Chagi

Donnerstag fuhren wieder alle Teilnehmer, wegen der großen Hitze, in den Heseler Wald, um dort im Schatten der Bäume Sprungtechniken zu trainieren.

Den Freitag nutzten alle Prüflinge, um noch einmal kräftig für ihre Prüfungen zu lernen, die am Samstag folgte. Dem ein oder anderem konnte man die Aufregung vor dem nächsten Tag förmlich aus dem Gesicht ablesen.

Sebastian Smid mit
Tymyo Tolmyo Yop Chagi

Zur besonderen Schulung der fortgeschrittenen Schüler, Braun- und Schwarzgurte, leitete Großmeister Jürgen Paterok eine theoretische Unterrichtseinheit, die inhaltlich so offen gestaltet wurde, dass die Schüler sich intensiv über Themen ihrer Wahl mit Jürgen unterhalten konnten.
Die Schüler stellten vorbereitete Fragen, die zum Teil über das rein Taekwon-Do spezifische hinaus gingen und Bereiche wie TAEKIDO, Ki, Auswirkungen von Verletzungen und Rehabilitation mit einbezogen.

Carsten Fackiner mit Ap Cha Chirugi

Samstagmorgen um 08:30 Uhr wurde Sarah als erstes auf den 9. Kup geprüft, auf Grund ihrer guten Leistungen konnte sie im Anschluss die Prüfung zum 8. Kup absolvieren.
Die insgesamt elf Prüflinge bestanden alle ihre Prüfung zum nächsthöheren Kup. Besonders zu erwähnen ist die Leistung von Carsten Fackiner, dem 14-jährigen aus Remscheid, der auf diesem Intensivseminar seinen ersten Taekwon-Do Unterricht bekommen hat und nach einer Woche intensivem Training bereits die erste Prüfung absolvierte.

Tollyo Cha Chirugi

Die besten Prüfungen nach Sarah Malec aus Leer mit 6,01 Punkten machten Thorn Guericke aus Oldenburg mit 5,45 Punkten und Jennifer Tantow aus Ahlhorn mit 5,4 Punkten.

Am Abend folgte nach diesen zum Teil guten bis sehr guten Leistungen eine Party. Neben vielen Fachgesprächen mit den Trainern wurde hier ausgiebig gefeiert und gelacht. Der warme Sommerabend trug hierzu sicherlich bei. Zur Überraschung der meisten Anwesenden gab dann noch Kim Wilken eine Kostprobe ihres Gesangtalentes, als sie zu einem Lied von Christina Aguilera sang.

Grundschultraining am Strand

Am Sonntag folgte dann das Abschlusstraining, bei dem bereits wieder auf die Techniken für die nächste Prüfung eingegangen wurde und ein letztes Mal auch im See trainiert wurde.

Zum Abschluss gab es wie immer die Meckerstunde, wobei alle Teilnehmer voll des Lobes über das Seminar waren. Eine anstrengende, lehrreiche Woche ging zu Ende.

Einige der Teilnehmer des Sommer-Intensivseminars

Etwas Besonderes an diesem Seminar war, dass es einen Teilnehmer gab, der von seiner Schule aus zum Seminar geschickt wurde.
Der Schüler fiel in der Schule wegen Disziplinschwierigkeiten auf.
Aufgrund des sehr guten Rufes des Seminars, hatte sich die Schule in Remscheid dazu entschlossen, den Schüler vorzeitig für dieses Seminar zu beurlauben.
Der besagte Schüler hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen Kontakt zu irgendeiner Kampfkunst, wohl aber einer Lehrerin gegenüber sein Interesse am Taekwon-Do bekundet. Während des Seminars lebte dieser Schüler sich so gut in die Gruppe ein, dass er mithilfe der anderen Jugendlichen innerhalb einer Woche das Programm für die erste Prüfung erlernte und diese dann am Samstag erfolgreich absolvierte. Nach dem Seminar möchte er auch zukünftig traditionelles Taekwon-Do betreiben. Für das nächste Herbstseminar hat er sein Kommen bereits angekündigt. Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich langfristig eventuell auch sein schulisches Verhalten ändert - ein Grundstein ist wohl aber gelegt.

 

 

weitere Bilder vom Sommer-Intensivseminar

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