Berichte
Sommer Intensiv Seminar
Vom 4. bis 10. August 2014 fand das Sommer-Intensiv-Seminar statt.
Begrüßt wurden die Teilnehmer am Montagnachmittag im Sport- und Leistungszentrum in Großsander, wo sie auch in der folgenden Woche übernachteten. Hier wurde auch viel Theorie gelernt, sich unterhalten und natürlich sportlergerecht gegessen. Trainiert wurde bei schönem Wetter am Großsander Badesee sowie in der Hössen Sportanlage in Westerstede.
Die Lehrgangsleitung hatte Großmeister Jürgen Paterok, 9. DAN, inne. Als Trainer fungierten Axel Markner, 6. DAN, Alex Hartmann, 5. DAN, Kim Wilken, 3. DAN, Franziska Schwarz und Heidi Hartmann, beide 2. DAN.
Das Training am Montagnachmittag fand bei sommerlichen Temperaturen am Badesee statt und wurde von Alexander Hartmann mit der Thematik Grundschultechniken angeleitet. Unterstützt wurde er hierbei von Timo Hesper.
Zur Vorbereitung auf die nächste Prüfung wurden später die jeweils ersten Techniken des Prüfungsprogramms im Wechsel langsam und in schneller Ausführung geübt. Danach wurden dieselben Techniken und deren Variationen an der Pratze und am Partner trainiert. Hierbei wurde bereits auf die individuellen Fähigkeiten der Schüler eingegangen, sodass z.B. Latisha Wallek eine spezielle Form der Anwendung des Ap Cha Olligi erlernte.
Am Partner ging es um die Anwendung der Techniken und die Schulung der Distanz und des Timings. Übten die fortgeschrittenen Schüler einige Techniken zu Beginn noch im Stand, wurden diese im Verlauf der Stunde für diejenigen, die wollten, auch im Sprung ausgeführt. So erarbeitete Wencke Emkes sich zunächst den Twit Pandae Tollyo Chagi und später den Tymyo Twit Pandae Tollyo Chagi uter Anleitung.
Aufgrund der intensiven Auseinandersetzung mit den Techniken und den stetigen Rückmeldungen der Trainer, kam es zu deutlichen Verbesserungen bei der Ausführung der Techniken, so z.B. bei Wencke Emkes und bereits genannten Tymyo Twit Pandae Tollyo Chagi.
Nach der Trainingseinheit gingen die Teilnehmer in den Badesee, um sich abzukühlen. Die Kinder benutzten besonders gerne die Rutsche oder spielten am Strand. Der Großsander Badesee bietet die Möglichkeiten zum Trainieren, Entspannen und Spaß haben und ist somit ein weiteres Plus beim Sommer-Intensiv-Seminar.
Im Sport- und Leistungszentrum wieder angekommen, wurde sich beim Abendbrot gestärkt. Für die Verpflegung war wieder einmal Ilonka Hell verantwortlich, die von den Teilnehmern für ihre Kochkünste gelobt wurde.
Das Konzept des Seminars stammt wie immer vom Cheftrainers Großmeister Jürgen Paterok, 9. DAN. Er hielt während der gesamten Woche über Rücksprache mit den Trainern bezüglich der Ausbildungsinhalte in Theorie und Praxis. Dafür wurden z.B. Video- und Fotoaufnahmen am See und der Sporthalle gemacht, die dann täglich mit den Trainern besprochen wurden.
Am Abend des ersten Tages ging es erneut mit Axel an den See, um die Yakssok zu trainieren. Auch hierbei lag der Schwerpunkt auf der Vermittlung der technisch korrekten Ausführung.
Bei immer noch sehr angenehmen Temperaturen nutzten vor allem die Kinder noch einmal die Gelegenheit, um sich im See abzukühlen.
Die jüngeren Teilnehmer gingen nach der Trainingseinheit schlafen und die Erwachsenen führten noch bis in den fortgeschrittenen Abend hinein Gespräche mit den DAN-Trägern. Letzte Unklarheiten für die bevorstehenden Prüfungen und allgemeine theoretische Fragen zum Traditionellen Taekwon-Do wurden dabei besprochen.
Die Brüder Franz und Matthäus Leonhardt erzählten, dass sie schon einige Sportarten betrieben hätten, aber erst im Traditionellen Taekwon-Do Ehrgeiz entwickelt hätten, sich richtig einzubringen. Franz, der auch ein guter Ringer gewesen war, fügte hinzu, dass er das Ringen zwar gerne gemacht habe, aber nie so stark motiviert gewesen sei, wie sein Trainer es gerne gesehen hätte. Das sei im Taekwon-Do ganz anders.
Am Dienstagmorgen um 6:30 Uhr gab es das morgendliche Angebot des Chip Choong. Einige Teilnehmer machten dabei die überraschend positive Erfahrung, dass sie sich trotz des späten Zubettgehens gut konzentrieren konnten.
„Das ist erstaunlich, ich habe hier trotz der kurzen Nacht besser als zu Hause gesessen", sagte Timo Hesper. Das morgendliche Chip Choong wurde im Laufe der Woche von fast allen als ausgesprochen positiver und motivationsfördernder Einstige in den Tag genutzt.
Die erste Trainingseinheit am Dienstag fand unter der Leitung von Kim Wilken in der Sporthalle statt. Die Thematik war Hyong.
Kim achtete dabei darauf, auf jeden Schüler individuell einzugehen und ihnen zu jeder Hyong Korrekturhinweise zu geben und einzelne Techniken gegebenenfalls noch einmal am Partner zu üben.
Erst wenn die jeweilige Hyong entsprechend dem Ausbildungsstand gut gelaufen wurde, konnte der Schüler zur nächsten Hyong übergehen.
Nach dem Mittag wurde die Zeit bis zur nächsten Trainingseinheit genutzt, um sich in Kleingruppen oder Einzelgesprächen weiter vorzubereiten. Für die jüngeren Teilnehmer war dies eine willkommene Möglichkeit, noch einmal die Theorie für die Prüfung durchzugehen.
Bei gutem Wetter ging es dann wieder an den See, um sich von Franziska Schwarz in den verschiedenen Partnerkämpfen schulen zu lassen. Begonnen wurde mit Übungen zu verschiedenen Ständen unterschiedlichen Ständen und Distanzschulungsübungen. Ebenfalls wurden Sambo- Ibo- oder auch Ilbo Taeryon geübt. Besonderen Wert legte Franziska auf möglichst realistische Angriffe und dem kontrollierten Kontakt der Verteidiger beim Kontern.
Zum Sangdan konnten die gesprungenen Techniken auch kurz vor oder über dem Kopf ausgeführt werden.
Franziska war es w ichtig, dass sich jeder der Schüler verbesserte und demonstrierte dafür die Techniken immer wieder.
Wer von den Teilnehmern wollte, konnte im Anschluss wieder ein Bad im Großsander See nehmen. Neben der Aufsicht durch die Trainer wird der Nichtschwimmerbereich des Sees auch von der DLRG überwacht, was insbesondere für die jüngsten Teilnehmer eine zusätzliche Sicherheit bedeutete.
Einige Kinder wie Latisha waren dabei so motiviert, dass sie selbst im Wasser noch mit Anna weiter trainierten.
Im Anschluss an das Abendbrot folgte eine Einheit mit Dr. Heidi Hartmann zum Thema Chongsintongil.
Am Abend unterrichtete Axel Markner zur Thematik prüfungsrelevantes Hosinsul (realistische Selbstverteidigung) am Badesee. In unterschiedlichen Gruppen wurde zur Abwehr von Festhaltegriffen, Befreiung aus Festhaltegriffen und Abwehr von Stock und Messerangriffen unterrichtet. Wie immer wurden hierbei Übungen absolviert, die von Großmeister Jürgen Paterok vermittelt wurden, der ein Hosinsul-Spezialist ist.
Mit einer Einheit zum Panjayu Taeryon startete Heidi Hartmann in den Mittwoch. Beim Panjayu Taeryon ist der Angriff festgelegt und der Konter ist dann freigestellt. Der halbfreie Partnerkampf wird in Anlehnung an das Chayu Taeryon durchgeführt.
Fortgeschrittene können auch direkt einen Konter ausführen ohne den voll ausgeführten Angriff abzuwarten. Heidi Hartmann zeigte eine Handtechnik mit Joshua Kannapin, während Latisha Wallek den Angriff Nick Praßels mit einer gesprungenen Fußtechnik kontert.
Für die Anfänger kommt dies als Prüfungsteil zum ersten Mal bei der Simsa zum 7. Kup zum Tragen.
Wieder zurück im Niekampsweg, wurde oftmals auch in der unterrichtsfreien Zeit noch trainiert. Die fortgeschrittenen Schüler halfen dann den jüngeren bei der Prüfungsvorbereitung.
Der gute Zusammenhalt in der Gruppe half auch den Kindern, die zum ersten Mal beim Sommer-Intenisv-Seminar waren, sich in kürzester Zeit einzuleben und sichtlich wohl zu fühlen.
Am Nachmittag wurde Kibon Donjak trainiert. Franziska kam in diesem Zusammenhang noch einmal auf die wichtigen Grundlagen der Atmung, des Standes und der Blickrichtung zurück. Auch für die fortgeschrittenen Schüler gibt es hier immer wieder Optimierungsbedarf.
Die jüngeren Teilnehmer wie Phi Long verbesserten ihren Ap Cha Chirugi oder sammelten erste Erfahrungen mit Techniken aus höheren Graduierungsstufen.
Die fortgeschrittenen Schüler trainierten u.a. Sprungtechniken.
Auch hier zeigte sich, wie wichtig eine individuelle Korrektur ist. Nur so können die Schüler auch innerhalb einer Trainingseinheit erkennbare Fortschritte machen, wie z.B. Wencke Emkes bei der Ausführung des Tymyo Twit Chagi.
Latisha trainierte den Sangdan Yop Cha Chirugi und konnten diesen noch bezüglich ihrer Oberkörperhaltung optimieren.
Bis in den fortgeschrittenen Abend saßen die älteren Teilnehmer des Seminars dann noch wieder mit einigen DAN-Trägern zusammen, um Gespräche zur Philosophie des Taekwon-Do zu führen.
Eine Vertiefung zu den Hyong gab es in der ersten Einheit am Donnerstag. Exemplarisch wurde sich mit der Tan Gun Hyong in der Anwendung auseinandergesetzt. Jeder Teilnehmer musste sich im Verlauf des Trainings gegen real angreifende Gegner verteidigen. Insbesondere für die Anfänger zeigte sich danach eine Verbesserung in der Einstellung bei der Ausführung des Tan Gun Hyong ohne Gegner. Es wurde ersichtlicher, dass sie, von der Konsequenz der Techniken ausgehend, einen Kampf demonstrieren.
Alexander Hartmann führte die Einheit mit den Grundschultechniken fort. Besonderen Wert wurde wieder auf die anwendungsbezogene Vermittlung der Techniken und deren Kraftabgabe im Endpunkt gelegt. Von Großmeister Jürgen Paterok wird immer wieder betont, dass bei der Vermittlung der Techniken auch der anwendungsbezogene Sinn der Technik vermittelt werden muss, damit die Techniken nicht zu reinen Bewegungsformen reduziert werden. Nur dann können die unterschiedlichen Techniken auch mit der korrekten Einstellung und Intensität ausgeführt werden. Zu diesem Zweck wurden die Techniken auch an den Schlagkissen ausgeführt.
Unter Anleitung erarbeiteten sich Joelle und Wencke den Sangdan Yop Cha Chirugi in Überkopfhöhe und demonstrierten, dass auch dann noch entsprechend Kraft im Endpunkt abgegeben werden kann.
Trotz der langsam einsetzenden körperlichen Erschöpfung, wurde die gute Stimmung in der Gruppe im Verlauf der Woche immer besser.
Axel unterrichtete am Donnerstagabend am See eine weitere Einheit zum Panjayu Taeryon. Von den Anfänger und Fortgeschrittenen wurden erst einmal Übungen zum Ausweichen praktiziert.
Insbesondere durch die wechselnden und fortgeschrittenen Partner war diese Praxiseinheit sehr lehrreich. Komplexe Bewegungen aus der Freikampfstellung oder sogar aus der Bewegung heraus auszuführen, stellt sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Schüler eine hohe Anforderung dar. Dies gilt für die Pihagi-Übungen aus der Freikampfstellung ebenso wie für die Angriffe aus freier Bewegung.
Den morgendlichen Einstieg in das Training am Freitag machte Franziska Schwarz. Sie unterrichtete das Thema Kibon Donjak.
So verbesserte Latisha Wallek durch die Veränderung des Anlaufs die Sprunghöhe beim Tymyo Yop Cha Cirugi und übte den kontrollierten Kontakt beim Sangdan Tollyo Cha Chirugi an einem größeren Partner.
Während der Praxiseinheit in Westerstede konnten die Seminarteilnehmer entscheiden, ob sie in der Halle oder auf der anliegenden Rasenfläche trainieren wollten.
Da das Wetter am Freitagnachmittag bewölkt, warm und trocken war, fanden die Übungen zu den Partnerkämpfen wieder am See statt. Heidi ging vor allem auf die jeweils für die Prüfung relevanten Sambo-, Ibo- und Ilbo Taeryon ein.
Die Anfänger, wie Christopher Scheider, erlernten eine weitere SamboTaeryon und die Fortgeschrittenen wiederholten diverse Ibo- und Ilbo Taeryon.
Chris ist seit Beginn begeistert vom Traditionellen Taekwon-Do und spürt die positiven Auswirkungen in allen Bereichen. So reduzierte er nicht nur sein Körpergewicht und ernährt sich gesünder, sondern nutzte während der Seminarwoche die – so wie er sagte – sehr positive Umgebung, um mit dem Rauchen aufzuhören. Die durch das Taekwon-Do vermittelte Zielstrebigkeit unterstützt ihn dahingehend, dass er dieses schon ältere Vorhaben jetzt umsetzt.
Das Thema Yakssok wurde am Abend wieder in der Halle in Westerstede unterrichtet. Axel Markner gab den Teilnehmern noch einmal Rückmeldungen insbesondere zur Einstellung und Körperspannung sowie zum Fluss in der Kombination.
Der Samstagvormittag stand dann im Zeichen der Fußtechniken.
Je nach Wahl der Teilnehmer ging Franziska wieder auf jeden einzelnen Schüler ein, sodass bei allen ein Lernfortschritt zu erkennen war. Beispielsweise verbesserte Joshua Kannapin seine Sprunghöhe und die Haltung des Konterbeines beim Tymyo Yop Cha Chirugi.
Auch seine Schwester Joelle machte sichtliche Fortschritte.
Nick nutzte die Trainingseinheit, um am Tymyo Nomo Yop Chirugi und der Flugbahn zu arbeiten. Mit dieser Tuksu-Technik bringt er sich auch beim VTB-Demoteam ein.
Auf die Trainingseinheit zum Kyek Pa bei Heidi Hartmann, bei der sich jeder Teilnehmer eine Technik seiner Wahl aussuchen konnte, freuten sich einige Teilnehmer sehr. Eine ähnliche Trainingseinheit hat für die fortgeschrittenen Schüler bereits Mitte der Woche, im Rahmen der Vorprüfungen einiger Youkupja Simsa stattgefunden.
Nach dem anfänglichen Training der Grundschule ging es an die Schlagkissen. Heidi legte großen Wert darauf, dass die Techniken mit vollster Kraftabgabe ausgeübt wurden, damit die Schüler u.a. auch eine Rückmeldung zur Stabilität der Technik im Moment der Kraftabgabe erfahren.
Beim Tymyo Tollyo Chagi zeigte Joshua Kannapin u.a. noch einmal, welch gute Sprungkraft er schon besitzt.
Joelle Kannapin trainierte weiter an ihrer bevorzugten Technik, dem Tymyo Yop Cha Chirugi.
Joelle, die die Prüfung zum 1. Kup bestand, zeigt hier eine Auswahl verschiedener Kyek Pa aus dem Prüfungsprogramm..
Beim traditionellen Abschlussgrillen am Samstagabend kamen auch noch einige Gäste und Eltern dazu.
Auch die Großeltern von Alexander Schumann, die schon bei Arbeiten am Sport- und Leistungszentrum geholfen haben, kamen zum Grillen.
Bei strahlend blauem Himmel und toller Stimmung wurde auf der Terrasse beim Clubraum gegrillt, sich ausgetauscht und gegessen.
Auch Timo Hesper, der am Anfang der Woche als Trainerassistent geholfen und sich Mitte der Woche einer schon länger geplanten Fuß-Operation unterzogen hat, war zum Grillabend gekommen.
Trotz der Ausgelassenheit und der guten Laune mischte sich ein klein bisschen Wehmut in die Stimmung. Wencke meinte: „Schade, dass das Seminar schon vorbei ist. Ich würde gerne noch weitermachen." Nun, da die Sommerferien ja noch lange nicht zu Ende sind, werden einige der höher graduierten Schüler noch einmal für einige Tage in Großsander zusammenkommen, um gemeinsam zu trainieren.
Das Abschlusstraining am Sonntag wurde dann wie immer von Axel Markner geleitet. Alle Teilnehmer zeigten noch einmal vollen Einsatz und strahlten danach eine große Zufriedenheit aus.