Berichte
Sommer-Intensiv-Seminar 2010
Als die VTBer, die bereits an einem Intensiv-Seminar am Großsander Badesee teilgenommen haben, davon hörten, dass in diesem Jahr wieder die VTB-Zeltstadt aufgebaut wird, wussten sie schon „Dieses Intensiv-Seminar wird wieder etwas ganz Besonderes!"
Mit dem großen VTB-Zelt und vier weiteren Mannschaftszelten am Großsander Badesee bot die Zeltstadt einen echten Hingucker für die Besucher des Badesees. Für unsere Teilnehmer bedeutete die Nähe zum Badesee, dass sie vor, nach und teilweise auch während des Trainings im Badesee schwimmen bzw. trainieren konnten.
Die ganze Woche über herrschte herrliches Wetter und bei Temperaturen bis zu 37 °C wurde dieses Angebot reichlich genutzt. So bot ein Regenschauer am Samstagabend etwas Abkühlung und konnte der guten Stimmung auf dem Lager nichts anhaben.
So wurden die Teilnehmer bis zu drei Mal täglich am Strand, auf einer Wiese oder im See von Axel Markner, 4. DAN, Alex Hartmann, 3. DAN, Kim Wilken, 2. DAN, Heidi Hartmann und Franziska Schwarz, beide 1. DAN unterrichtet. Alle Trainingseinheiten wurden von den Youdanja mit Großmeister Jürgen Paterok, 8. DAN Traditionelles Taekwon-Do vor- und nachbesprochen, damit ein für die Teilnehmer optimaler Unterricht gewährleistet werden konnte.
Olaf Krieg, 1. DAN und Wencke Emkes, 1. Kup, unterstützten die Lehrkräfte während der Trainingseinheiten.
Diese wurden so auf die Teilnehmer abgestimmt, dass eine intensive Prüfungsvorbereitung stattfinden konnte. Während die fortgeschrittenen Schüler das Seminar zur DAN-Vorbereitung nutzten, konnten einige Youkupja eine bzw. sogar zwei Prüfungen zur nächsten Gürtelstufe ablegen.
Alex Schumann trainiert erst seit ein paar Monaten im VTB, in der Abteilung Oldenburg. Sein Freund Thorn, der nun bereits seit neuntes Intensiv-Seminar besuchte, erzählte ihm von dem siebentägigen Lehrgang, sodass auch Alex Geschmack daran fand, sich intensiver unterrichten zu lassen. „Man lernt hier in kurzer Zeit so viel. Und es ist wirklich toll wie mich die höher Graduierten unterstützen und mich zwischen den Trainingseinheiten noch trainierten, damit ich die Doppelprüfung zum Gelbgurt ablegen kann," berichtet der 17-Jährige, der seine Prüfung zum 9. Kup mit mehr als sechs Punkten ablegen konnte und auch die Prüfung zum 8. Kup mit sehr zufriedenstellenden Leistungen absolvierte.
Lennart Schlemminger, der in Ahlhorn trainiert, darf sich seit dem Sommer-Intensiv-Seminar ebenfalls einen gelben Gürtel umbinden. „Mir hat eigentlich alles gefallen, besonders gut war es, dass wir so viel schwimmen gehen konnten. Der Badesee ist toll, auch die Wasserrutsche ist super!" Lennarts Meinung teilten nicht nur die jüngsten Teilnehmer, die gerade mal acht Jahre alt sind, sondern auch die Jugendlichen, Erwachsenen und Übungsleiter.
So begeistert die Teilnehmer den Badesee zur Abkühlung und Erfrischung nutzten, so lerneifrig waren sie auch zwischen den Trainingseinheiten, in denen sie auch Theorie lernten. „Wir wachsen immer so schnell zu einem guten Team, das sich gegenseitig unterstützt, zusammen, das ist ein Grund, warum die Intensiv-Seminare so besonders sind und man einfach super gerne wiederkommt. Wir verabreden uns teilweise sogar zu den Seminaren", sagt Wencke Emkes, die sich besonders um die Betreuung der jüngeren Teilnehmer, während und zwischen den Trainingseinheiten, kümmerte.
Der Teamgeist, die Idee des Changbi (Team, Mannschaft), ist ein wichtiger Bestandteil des Traditionellen Taekwon-Do, das die sozialen Kompetenzen der Youkupja und Youdanja nicht nur während des Trainings, sondern auch im Alltag fördert.
Die Trainingspausen wurden größtenteils nicht nur im See sportlich gestaltet: Ein Volleyballfeld, Tischkicker, Frisbee oder Mini-Trampoline konnten den zusätzlichen Bewegungsdrang der Teilnehmer stillen.
Neben dem großen Pensum praktischem Training, fanden an mehreren Abenden für die Fortgeschrittenen Gespräche über die Taekwon-Do Sori (Philosophie) statt. Auch nutzten einige Schüler das Angebot, den Tag mit gemeinsamen Chip Choong zu beginnen.
Die Grundschultechniken wurden insbesondere in der Anwendung am Partner trainiert. So ist es den Lehrkräften besonders wichtig, dass die korrekte Ausführung und Anwendung verstanden wird. Das Training am Partner schult dabei auch das Distanz- und Timinggefühl. Eine darauf aufbauende Trainingsaufgabe war es, Kombinationen der jeweiligen Hyong (Kampf gegen imaginäre Gegner) gegen reale Angriffe auszuführen bzw. am Partner die Abwehr- und Kontertechniken auszuführen.
Die Techniken wurden auch im Panjayu und Chayu Taeryon Training in der Anwendung trainiert. Die Trainingseinheiten fanden unter Alex und Heidi Hartmann statt, die zahlreiche Erfolge auf Welt-, Europa- und Deutschen Meisterschaften im Taekwon-Do, Karate, Kickboxen und Boxen erkämpfen konnten.
Tymyo und Tuksu Techniken, insbesondere ihr Training im Wasser, durften ebenfalls nicht vernachlässigt werden. Hier konnten einige Teilnehmer ihre gute Sprungkraft demonstrieren, von der sie nicht zuletzt beim Tuksu Donjak Kyek Pa während ihrer Simsa profitierten. So konnten Jan-Christian Prellwitz (zum 4. Kup) und Kai Rönneburg (zum 5. Kup) ihre Prüfungsnote durch die Ausführung einer Tuksu Donjak (Spezialtechnik) als Kyek Pa verbessern. Franka Behrmann bestand ihre Prüfung zum 6. Kup.
Bei der Ausführung der Spezialtechniken stach die jüngste Youdanja im VTB, Pia Roßkamp, besonders hervor. So führte sie Techniken mit hohem Schwierigkeitsgrad, wie dem Tymyo Pandae Tollyo Nomo Chagi (gesprungener Fersendrehschlag über ein Hindernis) nicht nur an der Pratze, sondern auch als Kyek Pa aus.
Zur DAN-Vorbereitung gehört auch Hosinsul, das am Freitagabend auf dem Seminarplan stand. Während die jüngeren Teilnehmer die Abwehr von Festhaltegriffen trainierten, wurden die Fortgeschrittenen in der Thematik Abwehr von Stock- und Messerangriffen geschult.
Die obligatorische Abschlussfeier, mit gemeinsamen Grillen, fand am Samstagabend statt. Die Teilnehmer waren sehr dankbar für die gute Rundumbetreuung, die ihnen geboten wurde und bedankten sich bei den Prüfern, Trainern, Übungsleitern und Helfern mit einem kleinen Dankeschön.
Besonders hervorgehoben wurde dabei wieder einmal die sehr gute Verpflegung durch Ilonka Hell: Bei abwechslungsreichen, sportlergerechten Mahlzeiten sowie gekühlten Getränken blieb kein (kulinarischer) Wunsch offen.
Auch die Eltern bedankten sich am Sonntagvormittag für die sehr gute Betreuung ihrer Kinder während des Camps. Sowohl die Teilnehmer als auch die Lehrkräfte freuen sich schon auf das nächste Intensiv-Seminar.