Berichte

Sensei Cup 2013 in Berlin

Bereits bei den Landesmeisterschaften im Kickboxen am 17. Februar in Goslar hatte das Kickboxteam um Heidi Hartmann beschlossen, gemeinsam nach Berlin zu fahren, um am 6. April am Berliner Sensei Cup teilzunehmen. Wenn man ein guter Kämpfer oder eine gute Kämpferin werden will, muss man so viele Turniererfahrungen sammeln wie möglich. Leider finden in Niedersachsen pro Jahr nur wenige Turniere des Verbandes WAKO statt, sodass man hin und wieder eine längere Tour planen muss.

Am Freitagmittag machten sich Heidi, Debbie Paterok, Joelle Kannapin, Eva-Maria Sündermann, Vadim Podeneshko, Luan Cakolli und Hamsah Fakhro auf den Weg, um rechtzeitig zum Wiegen in die Sporthalle der Oberschule im Stadtteil Wittenau zu kommen. Während Hamsah durch strenge Diät in den vergangenen Tagen in seiner gemeldeten Gewichtsklasse bis 63 kg blieb, musste Debbie leider in die Klasse bis 65 kg hochgestuft werden, weil sie deutlich mehr als die geforderten 60 kg wog. Das bedeutete natürlich, dass sie es vor allem mit größeren Gegnerinnen zu tun haben würde. Nach dem Wiegen durfte dann auch im „M-Restaurant“ ausgiebig geschlemmt werden!

Am Sonntagmorgen um 10:30 Uhr ging es mit den Kämpfen los. Die Klassen im Vollkontakt, Low-Kick, Leichtkontakt und Pointfighting waren gut besetzt, sodass es auf den zwei Wettkampfflächen und im Ring zügig vorangehen musste. 160 Starts konnte der Ausrichter Mecit Sizmaz von SENSEI Kampfsport Berlin am Morgen des Kampftages verzeichnen.

Für die VTB-Kämpferinnen und –Kämpfer, die alle im Leichtkontakt starteten, ging es gut los: Die 14-jährige Joelle gewann als erste des Teams in ihrer Klasse der Jugend bis 60 kg den Sieg gegen Aleksandra Simic aus Berlin mit 3:0 Punkten! Einen 3:0 Sieg konnte auch Luan in seinem Halbfinalkampf gegen Thilo Bogedaly, ebenfalls aus Berlin, verzeichnen. Der 16-jährige Luan musste mangels Gegner in seiner Alters- und Gewichtsklasse wiederum in der Klasse der Erwachsenen bis 94 kg antreten. Bereits in Goslar startete er bei den Landesmeisterschaften in der Erwachsenenklasse und wurde dort Sieger. Und auch bei diesem Turnier zeigte Luan, dass er ohne Weiteres bei den Herren gut mitkämpfen kann: Gegen Mathias Münchhoven vom ausrichtenden Verein Sensei Kampfsport e.V. Berlin siegte er mit 2:1 Richterstimmen!

Vadim hatte es seiner Klasse der Herren bis 74 kg wieder einmal mit zahlreichen guten Gegnern zu tun. Leider musste er in seinem Pool, der aus sechs Kämpfern bestand, gleich im ersten Kampf gegen den späteren Sieger antreten. Vincent Rathgeber von der Kampfsportgemeinschaft Breislang e.V. zeigte eine ausgezeichnete Kondition und ließ Vadim durch die vielen Fuß- und Handtechniken keine Chance. Da die Wettkampfordnung der WAKO das sogenannte „K.O.-Prinzip“ vorsieht, ist der Kämpfer nach einem verlorenen Kampf bereits ausgeschieden.

Der 15-jährige Hamsah war erstmals bei einem großen Turnier dabei, aber nachdem er bei den Landesmeisterschaften in Goslar schon als Sieger hervorging, wollte er nun auch hier Erfahrungen sammeln. Sein Vater kam an diesem Morgen extra aus Oldenburg angereist, um seinen Sohn zu unterstützen. Hamsah machte seine Sache im Halbfinalkampf dann auch so gut, dass er gegen Khaled Merhi vom Combat Kickboxing Berlin mit 3:0 Punkten siegte. Hauptsächlich mit der Führungshand konnte Hamsah die Treffer erzielen. Gegen Murat Toktas vom Fight Team Mehmet-Isa Berlin musste er im Boxring antreten. Leider verlor Hamsah mit 2:1 Richterstimmen, worüber er sich ein wenig ärgerte. Dennoch eine gute Leistung für Hamsah, die mit dem 2. Platz belohnt wurde.

Debbie startete als einzige in zwei Disziplinen: Sie trat nach ihrem Finalkampf im Leichtkontakt bis 65 kg gegen Alexandra Lotocha von der Kampfsportgemeinschaft Brieselang e.V. auch im Pointfighting an. Debbie kämpfe im Finalkampf Leichtkontakt gegen Lotocha verbissen, aber am Ende reichte es nicht für den Sieg. Die größere Lotocha boxte und kickte in den zwei Runden im Ring ohne Pause und machte es Debbie schwer, in die Nahdistanz zu kommen. Auch für Debbie gab es am Ende die Silbermedaille. Im Pointfighting gegen Heike Gernat vom TSG Sandershausen ging es zunächst gut los: Die beiden Frauen punkteten abwechselnd, bis Gernat für ihre Fußtreffer zum Kopf mehrmals jeweils zwei Punkte holte. Nach den zwei Kampfminuten zeigte der Punktestand 14:10 für Gernat.

Eva-Maria kämpfte ebenfalls – wie auch Hamsah – zum ersten Mal im Hochring. Sie machte ihre Sache gegen Andrea Krogmann gut und dominierte die Berlinerin sowohl mit Hand- als auch mit Fußtechniken. Mehrmals konnte sie den Frontkick ins Ziel bringen und sicherte sich den Sieg nach zwei intensiven Runden.

Nachdem das gut organisierte Turnier spätnachmittags zu Ende war, fuhr das Team – navigiert und eingeladen von Hamsahs Vater Issam – durch die Berliner Innenstadt, um den „besten libanesischen Dürum“ (eine Art Döner) zu probieren. Satt und zufrieden verlief auch die Heimreise ohne Probleme. Zum Glück war die Autobahn frei und wir erreichten noch weit vor Mitternacht die Heimat.

Heidi hat dem Veranstalter schon signalisiert, dass wir im nächsten Jahr wiederkommen wollen. Dann aber sollten auch in Niedersachsen noch Ferien sein, damit wir auch noch einen weiteren Tag in der Hauptstadt verbringen können, um Berlin auch außerhalb der Sporthalle kennen lernen zu können.

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