Berichte

Realistische Selbstverteidigung in Oldenburg

Am Samstag, den 16. November, fand der letzte der regelmäßig stattfindenden Lehrgänge in realistischer Selbstverteidigung im Jahr 2013 statt. Nach einem Lehrgangsplan des Cheftrainers Großmeister Jürgen Paterok leitete Alexander Hartmann, 5. DAN, die Teilnehmer im vierstündigen Lehrgang an. Der Lehrgang fand in der Sporthalle des Herbartgymnasiums in Oldenburg statt.

Wie immer gab es zu Beginn des sehr gut besuchten Lehrgangs eine kurze theoretische Einführung zu den juristischen Grundlagen der Selbstverteidigung bzw. zur Notwehrhandlung. In diesem Zusammenhang wurde auch angesprochen, dass die beste Selbstverteidigung eine vermiedene gewaltsame Auseinandersetzung ist. Das Ziel sollte es immer sein, unverletzt aus einer bedrohlichen Situation herauszukommen. Dafür ist das Weglaufen die einfachste und effektivste Lösung. Sollte dies aber einmal nicht möglich sein, kommen die Mittel der realistischen Selbstverteidigung zum Einsatz. Dies können auch Situationen sein, in denen Dritten, die in Notlage geraten sind, geholfen werden muss.

Kommt es zu einer Notwehrsituation, soll die Kunst der waffenlosen Selbstverteidigung dem Einzelnen helfen, Lösungsmöglichkeiten zur körperlichen und geistigen Bewältigung eines Konfliktes zu finden.

Im Rahmen dieser Lehrgänge wird dies durch das Heranführen an Gewaltsituationen erreicht. Die Psyche soll dabei in immer realistischeren Situationen lernen mit aggressiven Situationen umzugehen. Ziel ist es einen Kontrollverlust, zum Beispiel durch Ängste und Verkrampfungen, zu vermeiden. Die realistische Selbstverteidigung wird dabei so praktiziert, dass sie schnörkellos mit der größtmöglichen Effektivität zur Anwendung kommt.

Nach der theoretischen Einführung konnten die Teilnehmer sich der Anfängergruppe oder der Gruppe der Fortgeschrittenen zuordnen. In der Anfängergruppe wurde die Abwehr von Festhaltegriffen, die Befreiung aus Festhaltegriffen, die Befreiung aus Umklammerung, die Befreiung aus Würgegriffen und die Abwehr eines unbewaffneten Angreifers geübt.

In der Gruppe der Fortgeschrittenen wurde einfache Ausweich- und Abwehrhandlungen gegen Messerangriffe thematisiert.

Im Verlauf der Übungen lernten die Teilnehmer, welche Möglichkeiten sie haben, um auf festgelegte Angriffe so zu reagieren, dass sie möglichst unverletzt aus der Situation herauskommen.

Dies beinhaltet immer auch eine effektive Kontertechnik, um den Angreifer nicht die Möglichkeit eines zweiten Angriffs zu lassen.

Es wurde betont, dass es aber eines mehrjährigen regelmäßigen Trainings bedarf, damit der Verteidiger davon ausgehen kann, dass er sich erfolgreich gegen einen Messerangriff verteidigen kann.

Zum Abschluss des Lehrgangs konnten die geübten Situationen dann noch in aller Konsequenz an einem Partner mit Vollschutz, dem sogenannten „Blackman" ausgeführt werden.

Die Teilnehmer waren zum Ende des Lehrgangs erschöpft und sehr zufrieden mit der intensiven Schulung. Alle waren sich einig, dass dies nur ein weiterer Schritt in Richtung einer realistischen Selbstverteidigung gewesen sein kann und eine permanente Fortbildung notwendig ist.

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