Berichte

Realistische Selbstverteidigung

Am Samstag, den 26. Februar, fand der erste der regelmäßig stattfindenden Lehrgänge in realistischer Selbstverteidigung im Jahr 2012 statt. Nach einem Lehrgangsplan des Cheftrainers Großmeister Jürgen Paterok leiteten Axel Markner, 5. DAN, und Alexander Hartmann, 4. DAN, die Teilnehmer im vierstündigen Lehrgang an.

Theoretische Einführung

Zu Beginn des sehr gut besuchten Lehrgangs gab es wie immer eine kurze theoretische Einführung zu den juristischen Grundlagen der Selbstverteidigung bzw. Notwehrhandlung. Außerdem wurde herausgestellt, dass die beste Selbstverteidigung eine vermiedene gewaltsame Auseinandersetzung ist. Dafür ist gegebenenfalls das Weglaufen die einfachste und effektivste Lösung. Sofern dies aber einmal nicht mehr möglich ist, sollten die Mittel der realistischen Selbstverteidigung zum Einsatz kommen. Dies gilt auch für Situationen, in denen Dritten, die in Notlage geraten sind, geholfen wird.

Stockangriff

Die Kunst der waffenlosen Selbstverteidigung soll dem Einzelnen helfen, Lösungsmöglichkeiten zur körperlichen und geistigen Bewältigung eines Konfliktes zu finden. Im Rahmen des Lehrgangs wurde dies durch das Heranführen an Gewaltsituationen erreicht. Die Psyche soll dabei in immer realistischeren Situationen lernen mit aggressiven Situationen umzugehen, um einen Kontrollverlust in der Situation, zum Beispiel durch Ängste und Verkrampfungen, zu vermeiden.

Befreiung aus Festhaltegriffen

Die realistische Selbstverteidigung wird dabei so praktiziert, dass sie schnörkellos mit der größtmöglichen Effektivität zur Anwendung kommt.
Im Rahmen dieses Lehrgangs, an dem auch Nicht-VTB-Mitglieder teilnahmen, konnten die Teilnehmer sich der Anfängergruppe oder der Gruppe der Fortgeschrittenen zuordnen. In der Anfängergruppe wurde die Abwehr von Festhaltegriffen, die Befreiung aus Festhaltegriffen, die Befreiung aus Umklammerung, die Befreiung aus Würgegriffen und die Abwehr eines unbewaffneten Angreifers geübt.

Alex Hartmann demonstriert Kontertechniken

In der Gruppe der Fortgeschrittenen wurde das Ausweichen und die Abwehr von Angriffen mit dem Stock geübt. Wurde zu Beginn noch mit isolierten Stöcken geübt, hatten die Teilnehmer später auch die Möglichkeit mit dem Shinai oder Stöcken ohne Isolierung zu üben.

Ausführung am Blackman

Zum Abschluss des Lehrgangs konnten die geübten Situationen dann noch in aller Konsequenz an einem Partner mit Vollschutz, dem sogenannten „Blackman" ausgeführt werden.
Die wichtigste Erkenntnis des Tages war wieder einmal, dass nur bei einem regelmäßigen Training die eingesetzten Techniken situativ optimal zu einer Bewältigung der Situation führen.

Die Teilnehmer waren zum Ende des Lehrgangs erschöpft und sehr zufrieden mit der intensiven Schulung. Alle waren sich einig, dass dies nur ein weiterer Schritt in Richtung einer realistischen Selbstverteidigung gewesen sein kann und eine permanente Fortbildung notwendig ist.

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