Berichte

Olesja in Australien 2013

Schon seit Februar 2013 ist Olesja Ditz in Australien und darf das Studieren und Leben an der sonnigen Ostküste von „down under" in vollen Zügen genießen.

Im Rahmen Ihres Studienganges „International Business Administration" sollte Olesja ein Semester an einer ausländischen Hochschule oder Universität absolvieren. Ohne große Zweifel stand ihre Entscheidung schon bald fest: University of the Sunshine Coast (USC) in Australien.

Dank einer Kooperation zwischen der Gastuniversität und der Hochschule Emden, bot sich außerdem die Möglichkeit eines Doppelabschlusses an, welche die Studentin sich nicht entgehen lassen wollte. Um dieses Ziel zu erreichen müsste Olesja ein weiteres Semester im Anschluss an ihr obligatorisches Auslandssemester an der USC absolvieren. Dies sah Olesja als eine großartige Möglichkeit um sowohl die australische Kultur kennen zu lernen als auch ihre Englischkenntnisse zu vertiefen.

Nach langer und teilweise aufwendiger Organisation ging es Anfang Februar endlich nach Australien. Für das erste Semester hat Olesja sich ein Zimmer in dem campusnahe gelegenen Studentenwohnheim „Varsity" gemietet. Auch wenn das leben in einem Studentenwohnheim hin und wieder etwas herausfordernd sein kann, bot es jedoch gleichzeitig auch eine großartige Gelegenheit viele interessante und einzigartige Persönlichkeiten aus aller Welt kennen zu lernen und sogar einige gute Freundschaften zu schließen, was Olesja auf keinem Fall missen möchte.

Nach einer Orientierungswoche, in der den Studenten die Möglichkeit geboten wurde die Universität und die unterschiedlichen Fachbereiche sowie Vereinigungen näher kennen zu lernen, fing das offizielle Semester an.

Das Lernsystem an der USC unterscheidet sich sehr stark von dem Lernsystem in Deutschland. Olesja belegte, die für sie mögliche Höchstzahl an Kursen, und zwar um genau zu sein waren es vier. Dies war unter anderem auch eine der Voraussetzungen für den von Olesja angestrebten Doppelabschluss. Dies hieß aber nicht dass die Studentin unterfordert war, denn anders als in Deutschland besteht ein Kurs grundsätzlich aus einer zweistündigen Vorlesung und einem einstündigen Tutorium. Dies ermöglicht die Studenten die in den Vorlesungen behandelten Theorien anhand der in Tutorien behandelten Aufgaben zu vertiefen und anzuwenden. Außerdem setzt sich die Endnote eines jeden Kurses aus mehreren Teilprüfungen zusammen. Das bedeutet die Studenten schreiben nicht nur am Ende des Semester eine große Klausur von der alles abhängt, sondern müssen kontinuierlich lernen und entsprechende Prüfungsleistungen wie Zwischentests, Projekt- und Hausarbeiten oder Präsentation erbringen.

Auch wenn es für Olesja einerseits eine große Umstellung und andererseits größeren Lernaufwand bedeutete, fällt ihr feedback über das Lernsystem an der USC sehr positiv aus: „Da man fast jede Woche irgendeine Prüfungsleistung in irgendeinem Fach hat, ist man einfach gezwungen am Ball zu bleiben und kontinuierlich zu lernen. Anders als bei uns an der Hochschule Emden, wo die Studenten nur paar Wochen vor der Prüfung anfangen zu pauken um den ganzen Lerninhalt in den Kopf zu bekommen, um nur kurze Zeit nach den Prüfungen alles wieder zu vergessen, bleibt bei dem australischen Lernsystem einfach viel mehr hängen. Außerdem ist es weniger dramatisch wenn man mal einen schlechten Tag hat und beispielsweise einen Zwischentest nicht so gut meistert, denn mit etwas Fleiß kann man bei der nächsten Prüfungsleistung es wieder ausgleichen."

Das zweite Semester möchte Olesja etwas ruhiger angehen, sich mehr auf das Lernen konzentrieren und etwas Geld zu sparen, um noch einmal am Ende ihres Aufenthaltes einige Tours und Städtetrips zu unternehmen. „Außerdem möchte ich meine letzte Zeit hier gemütlich ausklingen lassen und die, inzwischen heimische, Atmosphäre der Sunny Coast mehr zu genießen und einzuprägen" so die Studentin.

Zu diesem Zweck tauschte Olesja das Leben im Studentenwohnheim und die praktische Nähe zur Uni gegen ein Zimmer in einem Apartmentblock direkt an der Küste ein, was sie nicht ein einziges Mal bereut hat. „Es ist einfach traumhaft, ich brauche nur die Straße zu überqueren und schon bin ich am Strand. Den Ozean kann man buchstäblich riechen und nachts kann ich es sogar rauschen hören. Das alles hat eine so positive Wirkung auf mich, ich fühle mich sehr viel entspannter einerseits und andererseits bin ich voller Energie!" Dort wohnt sie zusammen mit einem netten australischen Pärchen, die in einem nahegelegenen Krankenhaus arbeiten – eine großartige Gelegenheit für Olesja die australische Kultur noch besser kennen zu lernen und die Englischkenntnisse weiter zu verbessern.

In ihrer Freizeit lies Olesja es sich nicht nehmen neue Sportarten kennen zu lernen. So probierte sie von Box-Fit, über Badminton, Yoga und Zumba bis hin zum Joggen und sogar Surfen aus.

Olesjas Fazit ist eindeutig: „Nichts davon fördert gleichermaßen den kompletten Körper und auch den Geist als Ganzes wie das Vereinstraining, was ich beim VTB/1. FTC genießen durfte!" Ihr Trainer, Alexander Hartmann merkte bei einem gemeinsamen Skype-Gespräch an „Manchmal weiß man etwas nur dann richtig zu schätzen wenn man es nicht hat". Dies weiß Olesja nun auch aus eigener Erfahrung und kann ihrem Trainer in diesem Sinne nur zustimmen!

Olesja sieht ihre Auszeit in Australien aber auch aus einer positiven Sicht: „Wir sind manchmal so in den Alltag eingebunden, sodass wir hin und wieder dazu neigen das Leben als eine Routine zu erleben. Hier, in Australien, konnte ich den nötigen Abstand gewinnen und mein Leben und die Entscheidungen vergangener Jahre zu analysieren und mir Gedanken über meine sportlichen, beruflichen und persönlichen Ziele zu machen. Ich habe das Gefühl, dass diese neugewonnenen Erkenntnisse und Ideen mir helfen werden, die Zukunft nicht einfach anzunehmen wie es sich ergibt, sondern aktiv an deren Gestaltung mitzuwirken."

Schon seit einigen Wochen ist nun der zweite Semester angefangen und Olesja ist nun wieder fleißig am Lernen und ihre Zeit in Australien neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Mitte Dezember werden wir Olesja wieder zurück in Deutschland begrüßen dürfen. Auch wenn Australien und insbesondere die Sunshine Coast inzwischen zu Ihrem zweiten, oder besser gesagt dritten, Zuhause (nach Russland und Deutschland) geworden ist, freut sie sich dennoch auf ihre Familie und Freunde daheim. Bis dahin will Olesja versuchen so viel wie möglich an Erfahrung und Erinnerungen aus OZ zu gewinnen und mitzunehmen.

Olesja's Fazit für ihr Auslandsaufenthalt lautet wie folgt: „Ich sah es von Anfang an als eine gute Investition in meine berufliche Entwicklung an. Dieser Meinung bin ich natürlich auch jetzt. Jedoch habe ich hier sehr viel mehr gelernt und erlebt was nicht nur meine beruflichen, sondern auch persönliche Entwicklung förderte. Ich bin zum einen viel selbstständiger und selbstsicherer geworden, zum anderen konnte ich mich selbst besser kennen lernen und bin mir über meine Stärken und Schwächen bewusster geworden. Außerdem habe ich begriffen was für mich in Moment am wichtigsten im Leben ist und habe daraufhin meine Ziele für die Zukunft dementsprechend angepasst. Ich bin unglaublich dankbar für diese wunderbare Möglichkeit und möchte mich bei allen, die mir den Rücken gestärkt haben, ganz herzlich bedanken. Es gibt Menschen, ohne deren Unterstützung solch eine Reise für mich einfach nicht möglich gewesen wäre, in erster Linie sind das natürlich meine Eltern, ich kann nur ahnen wie schwer es für sie gewesen sein musste. Außerdem ein ganz herzliches Danke an alle meine Verwandte, Freunde, Arbeitskollegen und natürlich meine Trainer und Vereinskollegen, die mir dieses Abendteuer zugetraut haben und mir stets mit Rat und Tat zur Seite standen, auch wenn ich gerade am ‚anderen Ende der Welt' war."

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