Berichte

Niko-Camp II

Mit ebenso vielen teilnehmenden Kindern wie beim Niko-Camp I am ersten Adventwochenende konnte das Niko-Camp II in Großsander gestartet werden. Rund 35 Kinder, darunter dieses Mal auch sechs Jungen aus den Kickboxabteilungen, hatten viel Spaß an den zahlreichen angebotenen Aktivitäten. Ein großes Prüfer-, Trainer- und Betreuerteam mit Axel Markner, Alexander Hartmann, Heinz Madderken, Heidi Hartmann, Franziska Schwarz, Wencke Emkes, Nadja Falck, Ilonka Hell, Joelle Kannapin, Alexander Schumann, Marven Falkenau, Thomas Feldmann und Jan Brake sorgte unter den Vorgaben von Großmeister Jürgen Paterok für ein gelungenes Wochenende. Natürlich standen die drei Trainingseinheiten in der großen Dreifachturnhalle in Remels im Vordergrund - schließlich galt für 17 Kinder eine angestrebte Prüfung zu bestehen – aber der Spaß, mit Gleichaltrigen ein gemeinsames Wochenende zu verbringen, blieb keine Nebensache!

Erstmals stand das VTB-Camp für Kinder im Zeichen der Mitmach-Initiative „Kinder stark machen" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Diese Initiative unterstützt Institutionen, z.B. Sportvereine, die sich für eine frühe Suchtprävention einsetzen. Ziel ist es, das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl der Heranwachsenden zu stärken und ihre Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit zu fördern. Kinder und Jugendliche, die ihre Stärken kennen und denen Vertrauen und Anerkennung geschenkt wird, wachsen zu selbstbewussten Persönlichkeiten heran – eine wichtige Grundlage, um später auch gegen Gruppendruck „Nein" zu Suchtmitteln sagen zu können.

Anders als in anderen Sportarten tragen die traditionellen Kampfkünste die Entwicklung der Persönlichkeit bereits als Ziel in sich. Mit den Kindern die fünf Prinzipien Höflichkeit, Integrität, Geduld, Selbstdisziplin und Unbeugsame Geisteshaltung in der Theoriestunde zu besprechen und in der Praxis im Training und beispielsweise auf einem Wochenendcamp einzuüben, ist Bestandteil der Traditionellen Kampfkunst. Da das Kickboxen aus den traditionellen Kampfkünsten entstanden ist, versteht es sich von selbst, dass unsere Trainer auch diesen jungen Sportlern eben solche Prinzipien mit auf den Weg geben. Nikotin, Alkohol und Drogen haben selbstverständlich auf keiner VTB-Veranstaltung etwas zu suchen an der Kinder und Jugendliche teilnehmen. Auch die Trainer und Übungsleiter verstehen sich in dieser Hinsicht als Vorbild für die Jüngeren.

Das gemeinsame Training wurde immer einem kleinen Spiel begonnen. Ballspiele mit Abwerfen oder Tickerspiele, die mit Technik- oder Gymnastikübungen verbunden werden, kommen sowohl bei den Kleinen als auch bei den Großen immer gut an. In der ersten Trainingseinheit befassten sich die Kinder mit den Grundschultechniken. Dabei ist es zum einen sehr wichtig, dass den Kindern durch Vormachen die korrekte Ausführung gezeigt wird, zum anderen, dass ihnen durch taktile Hilfen ein Gefühl für die richtige Stellung der Körperteile gegeben wird.

Das Training fand überwiegend in Kleingruppen statt, die die Namen Adler, Panda, Tiger, Bären oder Löwen bekamen, sodass sich die Kinder an einigen wenigen Kindern orientieren und sie intensiv von zwei Übungsleitern bzw. Übungsleiterassistenten unterrichtet werden konnten. So gab es nicht nur in der großen Gruppe ein tolles Gemeinschaftsgefühl, sondern auch innerhalb der „Panda"- oder „Tiger"-Gruppe. Die Unterteilung erfolgte nach den Graduierungen der Kinder, um sie gezielt auf die nächste Prüfung vorzubereiten.

Aber auch die Anfänger führen schon kraftvolle Techniken, hier Didem und Paul mit einem Pandae Chirugi, aus, wie auf diesem Foto gut zu sehen ist. Didem legte übrigens an diesem Wochenende die beste Prüfung im Taekwon-Do ab.

Neben dem Training in Kleingruppen wurde auch in der großen Gruppe trainiert. Wenn fast 40 Kinder die gleiche Technik synchron ausführen, ist das für viele ein besonderes Erlebnis und steigert zugleich die Motivation. Auch die Kickboxer konnten mit entsprechenden Techniken mitmachen. Ein ungleichseitiger Fauststoß beispielsweise ist eine Technik, wie es sie in allen Kampfkunst- oder Kampfsportsystemen gibt.

Nach den anstrengenden Trainingseinheiten freuten sich die Kinder immer auf das leckere Essen im „Hauptquartier" in Großsander. Ilonka sorgte für das leibliche Wohl der jungen Kämpfer, die wiederum in den Kleingruppen an ihren Tischen im umfunktionierten Dojang beisammen saßen. Dass die Stimmung immer sehr ausgelassen war, belegen die Fotos eindrücklich:

Da im Dojang nicht genug Platz für alle war, aßen die „Adler" – die Kickboxer – am großen Tisch im Clubraum. Ilonka gibt hier gerade das Mittagessen aus.

Die gute Laune wurde auch nicht von den Theorieeinheiten unterbrochen, die jeweils am Samstag nach dem Mittagessen und dem Abendbrot durchgeführt wurden.

Thomas Feldmann half bei der Kickboxgruppe, die von Heidi Hartmann geleitet wurde. Hier bereitet er die Jungen auf die theoretischen Inhalte vor.

Nachmittags wurde dann erneut in der großen Halle in Remels trainiert. Da die Formen (Hyong/Kata) auf dem Programm standen, wurde der Platz auch benötigt. Während des Nachmittags wurden auch die Prüfungen fortgesetzt, die schon während des Vormittags abgenommen wurden. Alex Hartmann und Axel Markner riefen die Prüfungskandidaten jeweils zu sich in die eingerichtete Prüfungsecke. Die Kickboxer bereiteten sich unterdessen weiter auf die Partnerübungen vor, die einen großen Bestandteil der Prüfung im Kickboxen ausmachen. Auch sie wurden am Nachmittag geprüft. In den letzten 30 Minuten des Trainings kündigte Heinz Madderken, 2. DAN, den Hyong – Wettbewerb an. Alle interessierten Kinder konnten unter wettkampfähnlichen Bedingungen ihre Form vorführen und so – vielleicht zum ersten Mal - einen Eindruck vom Wettkämpfen in den Kampfkünsten bekommen.

Latisha ist bereits auf Turnieren sehr erfolgreich im Formenlaufen. Man sieht auf dem Foto, wie präzise und kraftvoll die Achtjährige ihre Techniken ausführt. Leider schied sie gegen den späteren Sieger Nick in der Vorrunde aus.

Der Abend nach dem letzten Training und dem Essen bot für die Youngster einiges an Abwechslung. Sie konnten sich entscheiden, ob sie an der Nachtwanderung, am Malwettbewerb oder am Leistungsstufentest teilnehmen wollten. Der Malwettbewerb wurde an diesem Wochenende erstmals als Gruppenwettbewerb angeboten. Bis zu vier Kinder konnten der Jury ein gemeinsam gestaltetes Bild vorlegen. Mit Bunt- oder Wachsmalstiften malten die Kinder eifrig an ihrem Bild. Diese Gruppe versucht sich gerade am Yin und Yan Zeichen. Sie gehörte mit einem 3. Platz zu den später Prämierten.

Für den Leistungsstufentest der Stufe I (Panda) entschieden sich Jan Christoph und Justin Wegener Der Leistungsstufentest bietet Kindern bis zu 12 Jahren neben der Gürtelprüfung eine Möglichkeit, ihr Können im Taekwon-Do unter Beweis zu stellen. Dabei stellt der Test z.T. größere Anforderungen an die Kinder als die erste oder zweite Prüfung. So müssen sie z.B. zehn Techniken auf Deutsch und Koreanisch benennen und vorzeigen können. Weiter sind verschiedene Techniken innerhalb von 60 Sekunden vorzuführen.

Aber waren wirklich nur Jungen mit auf der Nachtwanderung?

Sowohl Jan als auch Justin bestanden den Test und freuten sich über eine Urkunde mit dem Panda-Emblem und einem kleinen Geschenk. Wer möchte, kann sogar ein schönes T-Shirt mit Emblem und dem eigenen Namen darunter bekommen.
Die Nachtwanderung mit Alex Schumann und Joelle Kannapin als Begleiter war wie immer ein kleines Abenteuer für die Teilnehmer. Zum Glück regnete es an diesem Abend nicht, sodass alle trocken wieder heimkehrten.

Als Betthupferl hatte Ilonka wieder Kinderpunsch und Spekulatius vorbereitet. Nachdem die Kinder am Ende eines ereignisreichen Tages zur Ruhe kamen, wurde die „Bettenhöhle" aufgebaut und um 22:00 Uhr zum Zapfenstreich gerufen.

Noch etwas verschlafen, begann der Sonntag mit einem Frühstück und anschließendem Packen. Die letzte Trainingseinheit brachte für viele noch einmal Neues: Halbfreier Partnerkampf und Sprungtechniken standen auf dem Programm. Insbesondere die Sprungtechniken machen den Kindern immer viel Spaß. Einige tolle Fotos entstanden denn auch in der letzten halben Stunde. Auch die Übungsleiter und Assistenten konnten zwischendurch ihre Sprungtechniken üben und zeigen.

Zurück in Großsander gab es anschließend in der Meckerstunde von den Kindern auch direkt das Feedback, dass ihnen die Sprungtechniken besonders gefallen hätten. „Ich fand alles toll", sagten die Jüngsten. „Ilonkas Spaghettis sind die besten!", wurde an anderer Stelle geschwärmt. Es gab nur zwei Wermutstropfen: Das frühe Aufstehen und das fehlende Nutella am Sonntagmorgen. Nun, damit können echte Kampfkünstler doch leben, oder?

Zu guter Letzt erwarteten alle mit Spannung die Prüfungsergebnisse und die Bekanntgabe der Gewinner des Malwettbewerbs. Mittlerweile waren auch schon einige Eltern angekommen, die mit gezückten Fotoapparaten bereit standen.

Assistentin Joelle Kannapin demonstriert einen sehr guten Tymyo Yop Cha Chirugi.

Sowohl Trainer, Übungsleiter und Assistenten als auch Kinder und Eltern waren sich einige, dass das Jahr mit dem Camp einen großartigen Jahresabschluss gefunden hat. Wir wünschen allen ein schönes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches, gesundes Jahr 2014!

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