Berichte

Am 05.10.2014 fand im Sport- und Leistungszentrum in Uplengen ein weiterer Lehrgang für Atemtechniken statt. Nach einem Konzept von Großmeister Jürgen Paterok, 9. DAN wurden die Teilnehmer im Erlernen der richtigen Bauchatmung im Budo unterrichtetet.

In dem dreistündigen Lehrgang wurden verschiedene aufeinander aufbauende Übungen zur Bauchatmung praktiziert. Für diejenigen Teilnehmer, die das erste Mal an diesem Lehrgang teilnahmen, ging es erst einmal um Verbesserung der Körperwahrnehmung. So stellte es sich für einige zu Beginn des Lehrgangs schon als Herausforderung dar, im Sitzen und dann im Liegen die Bauchatmung zu praktizieren.

Hierbei sollte sich der Bauch bei der Einatmung deutlich heben und bei der Ausatmung wieder flacher werden.

Nachdem in den ersten beiden Übungen unter Anleitung unterschiedlichste Erfahrungen gesammelt worden waren, ging es mit einer theoretischen und praktischen Einführung mit der Ibuki Atemtechnik weiter. Dazu bekamen die Teilnehmer u.a. folgende Informationen:

• Durch Praktizieren von Ibuki kann man sein Lungenvolumen vergrößern und das Atemsystem reinigen, es kommt zur Aufnahme reinen Sauerstoffs, der wiederum unmittelbar in den Blutkreislauf übergeht.
• Ibuki trägt aber auch zur Stärkung des Körpers bei, und zwar in Form von Kräftigung des Bauches und des Zwerchfelles.
• Darüber hinaus kann Ibuki sogar helfen, eventuell vorhandene, durch externe Einflüsse verursachte Unregelmäßigkeiten im Atemmuster zu korrigieren.

Es heißt, dass man über die Kontrolle des Bauches auch Kontrolle über seine Emotionen erlangt. Ibuki ist die Methode der Wahl, diesem Ziel näher zu kommen, und es steigert dazu noch das Konzentrationsvermögen.

Nachdem Dr. Heidi Hartmann die Übung demonstrierte und zusätzliche Informationen gab, ging es in die Praxis. Die ungewohnt intensive Übung forderte die Teilnehmer stark, insbesondere wieder in Bezug auf ihre Fähigkeit kontrolliert in den Bauch zu atmen.

Aber bereits nach einigen Minuten stellten sich bei allen Teilnehmern erste Fortschritte ein. Es wurde aber auch allen deutlich, dass es zum Erlernen der korrekten Ausführung dieser Atemtechnik mehrere Monate oder Jahre des täglichen Übens bedarf.

Im zweiten Teil des Lehrgangs sollte die Bauchatmung zusammen mit der Ausführung von Hand-Techniken praktiziert werden, was sich wiederum als größere Herausforderung darstellte. Ziel war es, die Körperspannung im Moment des Endpunktes der Technik durch die korrekte Bauchatmung zu verbessern.

Dazu wurden verschiedene Übungen im Stand und später mit Gehbewegungen und der Bauchatmung kombiniert.

Für die Budoka offenbarte sich bei diesem Lehrgang wieder einmal, wie wertvoll es ist, unter der Leitung eines Großmeisters in die traditionellen Kampfkünste eingewiesen zu werden. In den zunehmend sportlich orientierten Kampfsport- und Kampfkunstabteilungen geht dieses Wissen leider immer mehr verloren.