Berichte
International Open Championships 2003 der TKA
Donnerstag, 13.11.2003
Früh aufstehen musste das von Großmeister Jürgen Paterok nominierte VTB-Team am Donnerstagmorgen, um gegen 5:30 Uhr rechtzeitig am Flughafen Münster einzutreffen.
Trotz der frühen Stunde wartete das Team gut gelaunt am Flughafen darauf, endlich in das Flugzeug nach London steigen zu dürfen.
Kim Wilken, Tomy Nietsch, Dimitrios Patriotis, Matthias Lux, Barbara Hlasek, Axel Markner, Debbie Paterok sowie Alexander und Heidi Hartmann bildeten das Team, dass aufbrach um in London an den International Open Championships der Toyakwai Karate Association teilzunehmen.
Michael Lojowski und Peter Nietsch waren für die Filmdokumentation zuständig. Susanne Reim übernahm die ärztliche Betreuung.
Neben dem Wettkampf wurde die Zeit genutzt, um Land und Leute kennen zu lernen. 1985 hatte Axel Markner, mit seinem Coach Jürgen Paterok, bereits als Kämpfer auf dieser Meisterschaft einen guten 2. Platz belegt.
In London angekommen wurden die Koffer erst einmal im Hotel stehengelassen und die Crew fuhr gleich mit der Underground zum Picadilly Circus, wo riesige Neonreklamen neben uralten schönen Häusern hängen. Nicht weit davon entdeckte man Pizza Hut und die Hungrigen genehmigten sich ein Buffet a la "All you can eat".
Neben dem Wettkampf wurde die Zeit genutzt, um Land und Leute kennen zu lernen. 1985 hatte Axel Markner, mit seinem Coach Jürgen Paterok, bereits als Kämpfer auf dieser Meisterschaft einen guten 2. Platz belegt.
In London angekommen wurden die Koffer erst einmal im Hotel stehengelassen und die Crew fuhr gleich mit der Underground zum Picadilly Circus, wo riesige Neonreklamen neben uralten schönen Häusern hängen. Nicht weit davon entdeckte man Pizza Hut und die Hungrigen genehmigten sich ein Buffet a la "All you can eat".
Gut gestärkt ging es weiter zu einem Besuch des Londoner Aquariums, in dem es als Höhepunkt eine Haifisch-Fütterung zu sehen gab.
Dimitrios war so begeistert von den Raubfischen, dass er sich im hauseigenen Shop einen "eigenen" Hai kaufte.
Der Besuch im Aquarium wurde anschließend noch mit einem Spaziergang an der Themse verbunden und ein Teil des Teams machte eine Fahrt mit dem "London Eye", einem Riesenrad, von dem aus man London von oben betrachten kann.
Freitag, 14.11.2003
Die erste Nacht und das erste Frühstück im Best Western Hotel waren okay. Die VTBer waren bereit für weitere Besichtigungen. Der Tower war das erste Ziel, dann ging es weiter zur Oxford Street, der Einkaufsstraße in London.
Nach einem Kaffee im Starbucks, einer Filiale einer großen amerikanischen Kaffeehaus-Kette, die auch in London an jeder Ecke zu finden ist, wurde die Rückfahrt zum Tower angetreten, um dort nun ein paar Action-Fotos zu machen.
Leider wurden die Bewegungsfreudigen jedoch bereits kurz nach dem Aufwärmen von einem sogenannten "Beefeater", einem Wächter des Towers, mit dem Hinweis "this is private property", freundlich aber bestimmt von ihrem Vorhaben abgehalten. Dennoch waren einige Aufnahmen erfolgreich, wie man sehen kann!
Nachdem an diesem Tag nicht gerade wenige Kilometer zurückgelegt wurden, war abends im Hotel eigentlich nur noch Entspannung angesagt. Einige hatten jedoch noch immer nicht genug: sie sahen sich im nahegelegenen Kino "Matrix revolutions" an.
Samstag, 16.11.2003
Am Samstag ging es schon früh los. Zunächst fuhren die Oldenburger zum "Portobello Market", dem berühmtesten der vielen Straßenmärkte in London. Dieser Markt erstreckt sich über mehrere Straßen und hat viele Antiquitäten, typische englische Spezialitäten, Obst und Gemüse, Süßigkeiten sowie Kleidung zu bieten. Das schöne und sonnige Wetter rundete dieses tolle Flair ab.
Um 11:30 Uhr hatte das VTB-Team eine Verabredung mit Stuart Anslow. Schon seit einiger Zeit gibt es eine Zusammenarbeit mit Stuart und dem VTB und so wurde diese Gelegenheit genutzt, ihm einen Besuch abzustatten.
Stuart ist 3. DAN im Taekwon-Do der ITF (International Taekwondo Federation) und leitet die Schule Rayners Lane Taekwon-do Academy.
Um 12:00 Uhr begann das Training bei Stuart Anslow. Seine Schüler setzten sich aus Anfängern sowie DAN-Trägern, Jugendlichen und Erwachsenen zusammen.
Im Foto von links: Heidi Hartmann, Vizepräsidentin der ITBF, Stuart Anslow und Axel Markner, stellvertretender Stilrichtungsreferent für Koreanisches Karate im DKV
Zum Aufwärmen machten die Sportler etwas „Pad-work“, Pratzenarbeit mit Hand- und Fußtechniken. Anschließend wurde gestretched.
Im Hauptteil des Unterrichts war die Verbesserung von Fußtechniken in verschiedenen Kombinationen anhand von Pratzenarbeit das Ziel. So wurde z.B. die Kombination Pandae Tollyo - Tymyo Tolmyo Yop Cha Chirugi (Fersendrehschlag - gesprungener Seitwärtsfußstoß aus der Rückwärtsdrehung) ausgeführt.
Zum Abschluss zeigten Stuarts Schüler noch einige Tul, ITF-Formen und die VTBer demonstrierten im Gegenzug einige Hyong aus dem Schüler- und DAN-Bereich, die Stuart wegen ihrer fließend-dynamischen und kraftvollen Ausführung im Gegensatz zu den Tul sehr überzeugend fand.
Anerkennend wurde gegenseitig Applaus gespendet.
Anschließend blieb noch etwas Zeit, sich mit Stuart und einigen seiner Schüler über die jeweiligen Stile zu unterhalten und Erfahrungen auszutauschen.
Die Londoner wurden herzlich eingeladen, das Sport- und Leistungszentrum des VTB in Deutschland zu besuchen und/oder einmal an einem Seminar oder Turnier der ITBF teilzunehmen.
Einigen reichte das Tagesprogramm bereits und so teilte sich die Gruppe noch einmal auf. Wer Lust hatte, beteiligte sich noch an dem Spaziergang durch den Hyde Park. Obwohl es schnell dunkel wurde, war der Hyde Park mit Spaziergängern und Sportlern noch gut bevölkert.
Um 18:00 Uhr traf man sich zum gemeinsamen Abendessen wieder im Hotel.
Sonntag, 16.11.2003
Der Wettkampftag!
Nach einer recht langen Anfahrt erreichte das Team das Goresbrook Leisure Center am anderen Ende Londons. Es war noch genügend Zeit um die Pool-Listen zu studieren und alte Bekannte zu begrüßen.
Der Ausrichter Joe Anderson, den Alex, Heidi und Debbie bereits auf Malta bei den Karate-Meisterschaften getroffen hatten und der den VTB nach England einlud, freute sich sehr, das deutsche Team zu sehen.
Sieben Nationen nahmen an den Meisterschaften teil und 483 Starter hatte Joe zu verzeichnen. Wenig später trafen sie auch auf Chris Galea, Repräsentant der ITBF auf Malta und Ausrichter der Malta International Open Championships, sowie sein Team.
Am frühen Nachmittag begannen die Kämpfe. Die Einteilung war sehr übersichtlich, die Jüngsten kämpften zuerst, die Erwachsenen hatten so noch Zeit und konnten ihre Schützlinge in Ruhe beim Kämpfen betreuen.
Tomy Nietsch und Dimitrios Patriotis waren die ersten Starter in der Kategorie Kumite der Jungen. Dimitrios musste gegen einen Engländer antreten, der ihn nicht nur um eine Kopflänge überragte, sondern auch noch über eine Menge Erfahrung verfügte, wie sich schnell herausstellte.
Tomy Nietsch hatte eine außerordentlich starke Konkurrenz in seiner Kategorie und das Niveau bei den Jugendlichen (Jungen und Mädchen) war generell sehr hoch.
Tomy, der das Kämpfen mit Kontakt gewohnt ist, kämpfte verbissen gegen den Engländer W. Gow und musste sich wegen zu harten Kontaktes zum Kopf verwarnen lassen. Letztlich wurde Tomy wegen zu hart ausgeführten Techniken leider disqualifiziert.
Nun waren Kim Wilken und Barbara Hlasek an der Reihe. Kim hatte in der Kategorie der Jugendlichen bis 15 Jahren eine große Gruppe mit über 20 Konkurrentinnen.
Obwohl Kim in ihrem Auftaktkampf bis zum Schluss dominierte, konnte sie sich mit ihren Techniken bei den Kampfrichtern nicht durchsetzen, und wurde zum Schluss wegen angeblich zu hartem Kontakt disqualifiziert.
Den ersten Platz belegte L. Mc Carthy.
Ganz ähnlich erging es Barbara, die sich der Gegnerin L. Horton auch kämpferisch überlegen zeigte. Auf Unverständnis im VTB-Team stieß allerdings auch hier das Urteil der Disqualifikation, nachdem Barbara wegen Kontaktes verwarnt wurde. Ihre technisch einwandfreien Halbkreisfußstöße wurden von den Kampfrichtern in ihrem Pool leider nicht gewertet. Auf anderen Kampflächen wurden solche Techniken durchaus positiv bewertet. In dieser Klasse gewann J. Morris.
Matthias Lux zeigte sich auf dieser Meisterschaft von seiner besten Seite. Er gewann seine Kämpfe vorzeitig und auch im Halbfinale gegen M. Golden glänzte er mit seinen hervorragenden Fußtechniken.
Im Finale gegen G. Syme ließ er ebenfalls keinen Zweifel aufkommen, dass er hier der Überlegene war. Matthias punktete mehrmals mit Ap Pandae Tollyo Koro Chagi (Fersendrehschlag nach vorn) und heimste dafür jeweils 3 Punkte ein.
Die Freude im Team war groß als feststand: Matthias gewinnt in der Kategorie der Männer -75 kg bis Blaugurt den ersten Platz! Den dritten Platz belegten D. Streeting und M. Djillah, beide aus England.
Über das Handy wurde Cheftrainer Jürgen Paterok immer gleich über die aktuellsten Ergebnisse informiert.
So gab er zwischendurch noch Tipps und freute sich ganz besonders über den Sieg von Matthias.
Axel Markner, unser Veteran und immerhin schon 42 Jahre alt, kämpfte im Viertelfinale in der Kategorie der Männer -75 kg der Braun- und Schwarzgurte gegen Dean Simpson (Port Essex). Axel zeigte eine gute Leistung, der Kampf ging nach Punkten jedoch an seinen Gegner.
Alexander Hartmann startete bei den Männern in der Kategorie +75 kg der Braun- und Schwarzgurte und zeigte sich in guter Verfassung. Er setzte gezielt seine schnellen Fußtechniken ein und gewann seinen Viertelfinalkampf gegen C. Hages (Kooda) souverän.
Im Halbfinale verlor Alex in der Verlängerung, nachdem die Kampfrichter nicht seinen Tollyo Cha Chirugi (Halbkreisfußstoß) zum Kopf des Gegners, sondern anstelle dessen die Kontertechnik des Gegners werteten
Heidi traf in der Kategorie der Frauen +65 kg der Braun- und Schwarzgurte auf die Engländerin Cheryl Hart, die aus dem Goju-Ryu Karate kommt. Diese überaus spannende Begegnung endete mit 6:6 Punkten und die Entscheidung sollte der nächste zu bewertende Punkt sein. Leider beantwortete Cheryl Heidis Angriff mit einer Kontertechnik, die die Kampfrichter überzeugte. Somit musste sich Heidi knapp geschlagen geben. Den ersten Platz gewann Jodie Morris, die auch schon auf Malta im Finale gegen Heidi gewann.
Der Teamkampf der Männer sollte noch einmal richtig spannend werden, nachdem die Frauen gleichzeitig auf der anderen Kampffläche ihren Teamkampf bereits beendet hatten. Debbie Paterok, Heidi Hartmann und Barbara Hlasek, erreichten in dieser Kategorie den 3. Platz und freuten sich über ihren Sieg. Den ersten Platz gewann die englische Mannschaft des Ausrichters.
Als lediglich die Männer noch kämpfen mussten, waren alle anderen des VTB-Teams an der Matte, um kräftig anzufeuern. Die Klasse der Teams war gut besetzt, 11 Mannschaften waren gemeldet.
Die ersten Gegner wurden schnell besiegt. Nur Matthias Lux und Axel Markner mussten kämpfen. Da beide ihre Kämpfe gewannen, brauchte Alex nicht mehr anzutreten, denn zwei Siege bei drei Kämpfen bedeuteten logischerweise schon ein Weitergekommen in die nächste Runde.
Die zweite Begegnung im Viertelfinale gegen die zweite Mannschaft des englischen Team Saxon wurde sehr spannend. Den ersten Kampf verlor Matthias Lux. Axel musste nun seinen Kampf gewinnen, damit die Chance der Halbfinalteilnahme gewahrt blieb.
Es stand 2:2, als sich beide Kämpfer gleichzeitig mit einem harten Treffer niederschlugen und der Kampf abgebrochen werden musste. Die Kampfrichter werteten diesen Kampf unentschieden.
Einige Kampfszenen von Matthias:
Matthias Lux Alex Hartmann Axel Markner Matthias Lux Barbara Hlasek Debbie Paterok Heidi Hartmann |
Kumite Kumite Kumite Kumite Kumite Kumite Kumite |
Herren, -75 kg bis Blaugurt Teamkampf Herren Teamkampf Herren Teamkampf Herren Teamkampf Damen Teamkampf Damen Teamkampf Damen |
1. Platz 2. Platz 2. Platz 2. Platz 3. Platz 3. Platz 3. Platz |
Dort wartete eine echte Herausforderung auf die VTB-Kämpfer. Die A-Mannschaft des Teams aus Saxon hatte zwei junge und bereits sehr erfolgreiche Kämpfer aufgestellt.
Matthias lieferte seinem Gegner einen technisch hochklassigen Kampf, verlor aber leider knapp. Axel mußte sich mit einem Junioren- Europameister im Team der Engländer auseinandersetzen. Während der meisten Kampfzeit war dieser Kampf unentschieden. Die letzte Wertung des Kampfes bekam kurz vor Schluß leider der Kämpfer aus Saxon, und somit mußte sich Axel geschlagen geben. Dennoch war die Freude bei allen groß, sich bis auf den 2. Platz hochgekämpft zu haben.
Zu den Kampfrichterleistungen muß leider gesagt werden, daß bei dieser Meisterschaft zu viele unerfahrene oder nicht ganz neutral wertende Referees eingesetzt wurden, die nicht nur unsere Mannschaft benachteiligten.
Am letzten Tag wurde noch einmal die Gelegenheit zum Sightseeing genutzt. Besonders lohnenswert erwies sich der Besuch im Dungeon Museum. Andere machten einen Gang rund um den Westminster, das Parlamentsgebäude Londons oder gingen Einkaufen.
Der Gruppe hat es sehr viel Spaß gemacht, gemeinsam fünf Tage in London zu verbringen. Es war ein tolles Team und alle freuten sich auf ein Wiedersehen beim Training, bei Lehrgängen oder der nächsten Meisterschaft!
Damit das VTB-Team ins Finale einziehen konnte, mußte Alex jetzt mit einem hohen Punktevorsprung gewinnen. Er war sich dessen wohl bewusst und besiegte seinen Gegner vorzeitig mit 8:2 Punkten.
Das Halbfinale gegen das englische Saxon-Team wurde wieder von unserer Mannschaft gewonnen.
Zwar konnte Axel gegen seinen Gegner, der Alex zuvor im Einzel bereits knapp geschlagen hatte, nicht gewinnen, aber Matthias und Alex sicherten mit überlegenen Siegen den Einzug ins Finale.