Berichte

23. Oldie-Lehrgang im KVN

Reaktionsschulung

Für die Jukuren wurde dieses Jahr wieder ein interessantes Programm vom KVN-Breitensportreferenten Rainer Tippe zusammengestellt. Der 23. Oldie-Lehrgang war so gut besucht wie schon lange nicht mehr.

Selbst zur ersten Trainingseinheit „Danvorbereitung“, die eigentlich in kleinem Kreise stattfindet, waren die meisten Teilnehmer schon auf der Matte. Keiner wollte sich entgehen lassen seine Grundschule bei Dieter Mansky, 8. DAN. zu verbessern.

Bunkai hatte Dieter zur seiner zweiten Stunde vorbereitet, hier speziell die Kata „JION“. Wer Dieter kennt, weiß dass er immer wieder neue Ideen beim Bunkai präsentiert und so konnten alle Teilnehmer wieder viele Anregungen mit ins eigene Dojo nehmen.

Axel Markner, 6. DAN und Diplom-Trainer, unterrichtete die Teilnehmer in einer Trainingseinheit zum Thema Koordinationstraining. Er machte deutlich, dass es bei der Koordination hauptsächlich um den folgenden Fähigkeitenkomplex geht, dessen Zusammenspiel die Qualität einer zielführenden Bewegung ausmacht:
reagieren, differenzieren, orientieren, balancieren und rhythmisieren.

In diesen Bereichen wurden sowohl differenzierte als auch kombinierte Übungen vermittelt. Axel zeigte auch, dass viele verschiedene Übungen mit einfachen Hilfsmitteln, hier z.B. Zeitungspapier, möglich sind. Dabei ging es auch darum, wie man diverse Übungsformen problemlos mit Karate verbindet. Er unterstrich dabei die Wichtigkeit der Technikkorrektur.

Übung der Körperspannung

Axel wies daraufhin, dass die koordinativen Fähigkeiten nicht angeboren sind, sondern erlernt und gefestigt werden müssen. Darüber hinaus ist es aber auch wichtig, die erlernten Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Das gilt natürlich besonders für ältere Menschen.

Bewegung an sich ist Koordination aller Sinne. Um eine Weiterentwicklung zu erreichen oder einen Verlust der Fähigkeiten zu mildern, sei es deshalb notwendig, entsprechend überschwellige Trainingsanforderungen an die Koordination zu richten.

Bauchatemübung im Stand

Bereits zu Beginn der Trainingseinheit mit dem Thema Atemtechniken gab es eine Konzentrationsaufgabe, bei der sich die Teilnehmer bereits ausschließlich auf die Bauchatmung konzentrieren sollten. Die richtige Bauchatmung ist für den Karateka eine sehr wichtige Kraftquelle. Es bedarf aber in der Regel jahrlanger Übung, bis die Atemtechniken korrekt ausgeführt werden können.

Anschließend folgte eine Übung, angelehnt an das autogene Training, bei der die Bauchatmung mit weiteren Konzentrationsübungen praktiziert werden sollte. Hier zeigte sich bereits, dass dies eine besondere Herausforderung darstellte. 

Axel vermittelte den Teilnehmern dann eine bestimmte Bauchatemtechnik, die im Stand mit Bewegungen der Arme koordiniert werden sollte. Richtig ausgeführt kann man durch diese Übung unter anderem sein Lungenvolumen 

Haltungskorrektur Oi-Tsuki

Nach anfänglichen Schwierigkeiten zeigte sich, nicht zuletzt aufgrund der individuellen Korrekturen, eine Verbesserung bei den Teilnehmern. Es wurde allerdings auch deutlich, dass das Erlernen der korrekten Ausführung einer Atemtechnik weit mehr als den Besuch eines einzigen Lehrganges bedarf. Axel betonte, dass nach dem Erlernen der grundsätzlichen Ausführung der Technik es daher auch sinnvoll ist, täglich an der Atmung zu arbeiten.

Ganz im Sinne einer traditionellen Kampfkunst wurde die Trainingseinheit dann mit der richtigen Bauchatmung bei der Ausführung von Techniken, hier Oi-Tsuki und Soto-Uke, beendet.

Alle Teilnehmer waren mit viel Engagement und Spaß bei der Sache und bedankten sich sehr zufrieden bei den Referenten.

Rainer Tippe
Breitensportreferent KVN

: Einige Teilnehmer mit Dieter Mansky (Mitte), Rainer Tippe (m.li.) und Axel Markner (m. re.)

Zurück