Berichte
Realistische Selbstverteidigung
Am 17.02.18 fand in Oldenburg der erste Lehrgang für Realistische Selbstverteidigung des Jahres statt. Nach Vorgaben von Großmeister Jürgen Paterok, 9. DAN, wurde der Unterricht von Axel Markner, 6. DAN, geleitet.
Anfangs wurden während einer Theorieeinheit die gesetzlichen Grundlagen der Selbstverteidigung besprochen. Dabei wurde unter anderem die Verhältnismäßigkeit bei einer Notwehr thematisiert und dass zur Vermeidung einer gefährlichen Situation immer das Weglaufen die beste Möglichkeit des Selbstschutzes darstellt.
Axel verdeutlichte auch die psychologischen Aspekte der Selbstverteidigung. Insbesondere wurden die Wichtigkeiten der richtigen Körpersprache und des Einsatzes verbaler Mittel, um gegebenenfalls mit lautem Rufen die Aufmerksamkeit unbeteiligter Personen auf sich zu ziehen, benannt.
Die Lehrgangsteilnehmer wurden anschließend in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Anfänger übten sich in der Abwehr und Verteidigung gegen unbewaffnete Angriffe. Das Thema bei den Fortgeschrittenen war die Abwehr gegen Stockangriffe.
Zunächst wurden in der Anfängergruppe einfache Abwehr- und Ausweichbewegungen vermittelt, die von den Teilnehmern gut umgesetzt wurden. Nachfolgend unterrichtete Axel dann die Abwehr von Festhaltegriffen, Umklammerungen, Würgen und Schlägen.
Alle Aktionen wurden immer erst langsam trainiert, um ein Verständnis für die jeweilige Verteidigungshandlung zu bewirken. Später konnte die Geschwindigkeit in Absprache mit dem jeweiligen Partner erhöht und dadurch die Schwierigkeit immer mehr gesteigert werden.
Die Gruppe der Fortgeschrittenen übte zunächst das richtige Einschätzen der Distanzen bei Stockangriffen. Anschließend wurde auf die verschiedenen Handlungsmöglichkeiten zur Verteidigung eingegangen und besonders auf das richtige Timing bei der Gegenwehr. Einen großen Teil des Unterrichts nahm die Schulung der Abwehr gegen verschiedene Schläge mit dem Stock ein. Auch in dieser Gruppe wurde die Bewegungsgeschwindigkeit langsam gesteigert und somit die korrekte Abwehrreaktion grundlegend erarbeitet und gefestigt.
Das Lehrgangsziel bestand bei allen Teilnehmern im Erlernen und Umsetzen einer schnörkellosen und effektiven Abwehrhandlung, die im Ernstfall den Angreifer außer Gefecht setzen soll. Die Wirksamkeit ihrer Techniken konnten die Teilnehmer im Schlussteil des Lehrgangs erproben. Hier stand ein Angreifer im Vollschutzanzug zur Verfügung, was den Einsatz von Aktionen mit voller Kraft ermöglichte.
Im Abschlussgespräch zum Lehrgangsende wurden einzelne Abwehraktionen der Teilnehmer besprochen. Alle Aktiven waren sehr zufrieden mit dem Lehrgangsverlauf. Anfänger und Fortgeschrittene waren sich gleichermaßen einig, dass sie durch neue Erkenntnisse und Erfahrungen ein gutes Stück auf dem Weg des Erlernens der Realistischen Selbstverteidigung vorangekommen sind.