Berichte
20. DKV Schulsportsymposium in Hennef
Auch in diesem Jahr konnte die einzige bundesweite DKV-Fortbildung für Karate an der Schule wieder interessante Impulse setzen. Durchgeführt wurde sie vom 27.-28.04.2013 in Hennef/NRW. Am Vorabend trafen sich die Schulsportreferenten der Landesverbände zur jährlich stattfindenden Arbeitstagung.
Am Samstagmorgen trafen sich die ersten Teilnehmer bereits zum Frühstücks-Büfett in der Kantine der Landessportschule ein und es wurden die ersten informellen Gespräche geführt. In der ersten Unterrichtseinheit gab es die obligatorische Vorstellungsrunde und den ersten Erfahrungsaustausch.
Unter den Teilnehmern waren alte Hasen, diverse Schulsportreferenten der Länder und junge Lehrer oder auch Referendare. Thematisiert wurden der letztjährige Beschluss der Kultusministerkonferenz zu den Kampfsportarten, die jüngste wissenschaftliche Studie zum Pilotprojekt des DKV-Sound-Karate vom Matthias Lindel, Schulsportreferent im KVBW, und die zunehmend schwierigeren Situationen beim Unterrichten durch verhaltensauffällige Kinder. Hierzu wurde u.a. noch einmal herausgestellt, dass Karate-Trainer nicht in jedem Fall alle Kinder in ihre Gruppe aufnehmen müssen, zumal das Karate-Training keine Therapie ersetzt. Sofern nach längerer Eingewöhnungsphase keine Integrierung in eine Gruppe möglich ist, kann bzw. muss auch ein Ausschluss vom Training als letztes Mittel in Erwägung gezogen werden.
Es folgten zwei praktische Einheiten, in denen das Lern- und Erfahrungsfeld bzw. das Bewegungsfeld „Kämpfen" vorgestellt wurde. Referent war der Lehrgangsleiter Alexander Hartmann, 5. DAN, Bundesschulsportrefent und Gymnasiallehrer für Biologie und Sport. Exemplarisch wurden verschiedene Übungsformen zum Ringen und Raufen vorgestellt. In diesem Zusammenhang konnten die Teilnehmer Partnerübungen und –kämpfe, sowie Übungen zum Kämpfen um Raumgewinn und um Gegenstände, wie zum Beispiel Bälle, ausprobieren.
Anschließend gab es eine Trainingseinheit, die gymnastische Übungen und aufbauende Übungsformen zum Mae Geri Keage und –Kekomi beinhaltete. Hierbei kamen auch verschiedene Trainingsmittel, wie Bänke, große und kleine Matten, Medizienbälle und Handschlagkissen zum Einsatz. Bei den Fragen der wissbegierigen Teilnehmer konnte Alexander aus seinem Erfahrungsschatz als Gymnasiallehrer für Sport der Sekundarstufe I und II schöpfen, sodass alle kompetent beantwortet werden konnten.
Nach dem ausgiebigen Mittagessen gab es eine Unterrichtseinheit zum Thema „Jungen und Mädchen im Karate – (K)eine Frage des Geschlechts?", die von Dr. Heidi Hartmann, 2. DAN, Sportwissenschaftlerin und Gymnasiallehrerin für Deutsch und Sport, geleitet wurde. In Kleingruppen wurden verschiedene Problemstellungen und Lösungsmöglichkeiten bzw. Regeln und praktische Tipps für den gemeinsamen Unterricht erarbeitet und diskutiert.
Aufbauend auf dieses Thema erarbeiteten sich die Teilnehmer dann in der Praxiseinheit bei Dr. Heidi Hartmannin Kleingruppen eine Synchron-Kata mit von ihnen ausgewählten Techniken und Abläufen. Diese wurde im Anschluss den anderen Teilnehmern präsentiert und bewertet.
In der letzten Praxiseinheit des Tages „Elemente des DKV-Sound-Karate" ging es um den Einsatz der Koordinationsleiter. Neben den üblichen Koordinationsübungen lag ein Schwerpunkt auf Übungen mit karatespezifischen Inhalten, die den einen oder anderen Teilnehmer zur allgemeinen Erheiterung der Gruppe an seine koordinativen Grenzen brachte.
Nach dem Abendessen teilte sich die Gruppe in ein Alternativprogramm für „Alte Hasen", die einen DKV-Karate-Schulflyer mit der Zielgruppe der Schulen entwarfen und der Gruppe, die über die rechtlichen, finanziellen und organisatorischen Hinweise zum Engagement in der Schule informiert wurden.
Beim den anschließenden „informellen Gesprächen" wurde die Atmosphäre noch gemütlicher und die Öffnungszeit des Bistros wurde von einigen voll ausgeschöpft.
Der Sonntag Morgen begann mit einer Praxiseinheit, bei der Dr. Heidi Hartmann verschiedene Übungen zur „Koordination und Kräftigung mit kleinen Geräten", welche in jeder Sporthalle umzusetzen sind, zeigte. Mit dem Einsatz eines einfachen Springseils konnten viele Spiele und Übungen, sowohl für Grundschüler als auch für Schüler im Sek I Bereich, angeregt werden. Einen weiteren Schwerpunkt bildete der Einsatz des Medizinballs bei verschiedenen Kräftigungsübungen.
Spätestens nach dieser Trainingseinheit waren alle wach und das Herzkreislauf angeregt.
Abschließend gab Alexander Hartmann wieder viele praktische Tipps zu motivierenden Karate-Spielen rund um den Overball und zur spielerischen Disziplinvermittlung.
Das allgemeine Fazit zum Symposium war: Ein sehr intensives Wochenende mit vielen neuen Anregungen, einer tollen Atmosphäre und interessanten Gesprächsmöglichkeiten.