Berichte

Herbst-Intensiv-Seminar

Tymyo Yop Cha Chirugi

Dieses Mal fand das Herbst-Intensiv-Seminar vom 10. – 13.10.2013 statt. Die Gruppe der Teilnehmer bestand aus Schülern, die gerade mal 5 Jahre alt sind, bis hin zu Budoka, die über 50 Jahre alt sind. Unser jüngster Teilnehmer in diesem Jahr war Phi Long Nguyen, der gerade einmal 5 Jahre alt ist. Phi Long trainiert erst seit ein paar Monaten bei Axel Markner in Norden das Traditionelle Taekwon-Do und wollte unbedingt an dem viertägigen Seminar teilnehmen. Für ihn war es das erste Mal, dass er alleine von zu Hause weg war. Da seine Eltern aber nur Positives über die Seminare gehört hatten, wussten sie ihn in guten Händen. Neben vielen weiteren Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen waren auch Teilnehmer unserer „Oldie"-Gruppen vertreten. Auch dieses Mal waren nicht nur Budoka auf dem Intensiv-Seminar, sondern auch einige Kickboxer.

Nadja korrigiert den Chongul Sogi von Phi Long

Für die Gruppe, die sich mit den Variationen des gesprungenen Seitwärtsfußstoßes auseinandersetzten gab es zum Beispiel spezifische Übungen, wie etwa die seitliche Stoßbewegung des Trittbeines im Sitzen, die auch im späteren Verlauf immer wieder praktiziert wurde.

Hoch motiviert kamen die Teilnehmer am Donnerstagnachmittag im Sport- und Leistungszentrum in Großsander an. Natürlich freute sich auch unser Trainerteam, ebenso motiviert, auf die gemeinsamen vier Tage mit den Schülern. Es ist eben auch für die Trainer etwas Besonderes, wenn man außerhalb des üblichen Trainingsalltags die Gelegenheit hat, mit den Schülern intensiv zu arbeiten, denn man kann die Fortschritte viele näher miterleben.

Mit Axel Markner, 6. DAN, Alex Hartmann, 5. DAN, Kim Wilken, 3. DAN, Franziska Schwarz und Heidi Hartmann, beide 2. DAN, standen den Teilnehmern wieder als kompetente Lehrkräfte zur Verfügung, die quasi rund um die Uhr mit Fragen rund um das Budo gelöchert werden konnten. Diese besprachen alle Einheiten mit Großmeister Jürgen Paterok, 9. DAN, vor und nach, sodass alle Teilnehmer optimal betreut wurden und viel für ihre nächste Prüfung lernen konnten. Auch die 16-jährige Nadja Falck, 1. Poom, war als Assistenztrainerin bei jeder Einheit mit vollem Einsatz dabei und kümmerte sich sehr gut um die Youkupja.

Sangdan Ap Chagi

Kibon Donjak stand als Thematik der ersten Trainingseinheit auf dem Programm. Unter der Leitung von Franziska wurden Grundschultechniken aus dem Prüfungsprogramm zur nächsthöheren Graduierung erlernt. Je nach Könnensstand wurden auch schon mehrere Hand-, Block- und Fußtechniken trainiert. Im Zentrum der Trainingseinheiten stand, dass die Schüler die Techniken nicht nur motorisch korrekt ausführen können, sondern auch verstehen, d. h. sich mit der Frage beschäftigen, warum gerade diese Technik in einer bestimmten Situation die richtige ist und warum sie in der vorgeschriebenen Form ausgeführt werden sollte. Das macht eine intensive Auseinandersetzung mit den Techniken unerlässlich. Gerade bei mehreren Trainingseinheiten am Tag ist der Fortschritt deshalb auch noch größer und deutlich erkennbar.

Ap Pandae Tollyo Chagi

Ein häufig angesprochenes Kriterium für eine kräftigere und stabilere Technik war vor allem die Ausatmung mit der Kraftabgabe, die, optimal ausgeführt, aus dem Habogbu (Unterbauch) kommt.

Da in einer kleinen Halle mit Spiegeln an der Wand trainiert wurde, konnten die Teilnehmer sich zusätzlich selbst beobachten und korrigieren, was beispielsweise ein weiterer Vorteil gegenüber den meisten unserer üblichen Trainingshallen ist.

Ap Cha Pusugi

In der zweiten Trainingseinheit bei Axel Markner ging es weiterhin um das Erarbeiten und Verbessern der Grundschultechniken aus den jeweiligen Prüfungsprogrammen der Teilnehmer. Mehrere der Aktiven nutzen die Gelegenheit zur Vorbereitung auf die nächste Kup-Prüfung, die im Verlauf der Seminartage anstand.

Am nächsten Morgen standen die Hyong auf dem Plan. Während dieser Trainingseinheit wurden zunächst die Hyong der vorherigen Gürtelprüfungen wiederholt und immer wieder verbessert. Je nach Kenntnisstand wurden dann bei der aktuellen Prüfungshyong wichtige Details korrigiert und gefestigt oder neue Bewegungsformen erlernt. Einige der Schüler konnten ihre erlernten Hyong so gut vorführen, dass sie diese mit anderen Gleichgraduierten als Synchron-Hyong trainierten. Einige der Youkupja mussten ihre Hyong zur Festigung des Ablaufes auch mit geschlossenen Augen laufen.

Unsere Kickboxer erarbeiteten während dieser Einheit weitere Technikkombinationen für ihre Gürtelprüfung. So konnten sich Marcel Gellert, Marcel Krüger und Luca Möller während des Seminars insbesondere in die vorgegebenen Partnerkämpfe einarbeiten und damit einen weiteren Schritt in Richtung Gürtelprüfung gehen, die sie bei nächster Gelegenheit ablegen möchten. Die 11-jährigen Huder Marcel Krüger und Luca wollen mit einigen anderen Kickboxern ihres Alters, die aus den Abteilungen Oldenburg und Rastede kommen, die Prüfung auf dem Nico Camp ablegen.
Auch zwischen den Trainingseinheiten wurde fleißig weiter trainiert. So wurden in der Mittagspause bereits die Abläufe der Sambo und Ibo Taeryon geübt, die am Nachmittag trainiert werden sollten.

Das Training am Freitagabend mit der Thematik Panjayu Taeryon wurde von Heidi Hartmann wieder in der Sporthalle in Westerstede geleitet. Die Auswahl von sinnvollen Kontertechniken, Distanz und Timing müssen zu vorgegebenen Angriffen erarbeitet werden. Den jüngeren und denen in der Anfängerstufe Übenden wurden zuerst eine Auswahl von Ausweichbewegungen, Blocktechniken und Kontertechniken gezeigt, aus diesen Beispielen konnten sie sich einige und diese in den halbfreien Kampf einbringen.

So sieht man hier Torsten Schmoldt mit einem Tollyo Cha Chirugi und Thomas Schmidt mit einem An Palmok Ap Makki in einer Übungssequenz.

Bei den Fortgeschrittenen Wencke Emkes und Joelle Kannapin kann man sehen, dass auch Fußtechniken zum Kopf gekonnt, mit Kraft und Dynamik, eingesetzt werden.

Natürlich wurden auf dem Seminar auch wieder viele tolle Fotos gemacht. So war Franziska Schwarz nicht nur als Trainerin im Einsatz, sondern außerdem als Fotografin, um das Fortkommen der Schüler festzuhalten. Unterstützt wurde sie hierbei von Alexander Schumann und Ute Paterok. Die Bilder wurden auch genutzt, um mit den Schülern direkt im Unterricht Verbesserungsmöglichkeiten der Techniken anzusprechen. Besonders den jüngeren Schülern machte diese Form des Feedbacks Spaß und sie schauten der Reihe nach begeistert in die Fotos.

 

Nadja Falck mit Tollyo Cha Pusugi

Am Samstag konnten die Teilnehmer die Themen für das Training selber bestimmen, sodass einige die Zeit nutzen, um wiederum für die nächste Prüfung zu üben. Aber auch Tymyo-Techniken wurden von vielen gewählt.

 

Wencke Emkes mit dem Tymyo Pandae Tollyo Chagi:

Joelle Kannapin mit einem Tymyo Tolmyo Yop:

Joelle mit Pandae Tollyo Chagi:

Wencke mit Ap Pandae Tollyo Chagi

Wencke mit Tymyo Tolmyo Yop Cha Chirugi

Wencke mit Tymyo Ap Pandae Tollyo Chagi

Tymyo Yop Cha Chirugi

Gerade die Schüler im Weiß- und Gelbgurtbereich hatten hierin noch nicht viel Erfahrung und freuten sich über die Gelegenheit, auch schon einmal die schwierigen Techniken ausprobieren zu dürfen. Sie übten den Yop Cha Chirugi bzw. Side Kick zunächst in langsamer Ausführung auf dem Boden sitzend, um ihn später im Sprung auszuführen. Alle hatten riesigen Spaß dabei, ihre Sprungtechniken zu verbessern und auch Phi Long zeigte bereits ein erstaunliches Talent für diese Techniken.

Auch am Nachmittag wurde die Trainingszeit zur eigenständigen Erarbeitung einer selbst gewählten Technik genutzt.

Joelle Kannapin entschied sich, den Twit Pandae Tollyo für ihre anstehende Prüfung an der Pratze, hier mit Jasmin Sanders, zu üben.

Heidi Hartmann leitete die beiden jungen Kickboxer bei der Ausführung der Kopfhaken an. Marcel Krüger übt die Kopfhaken hier zum ersten Mal, Luca Möller bringt bereits seine Erfahrungen aus dem Taekwon-Do Training mit.

Der Samstag klang mit einem Spiele-Abend aus. Mit verschiedenen Wissens- und Geschicklichkeitsspielen verging der Abend wie im Flug.

Am Sonntagmorgen stand die letzte Trainingseinheit mit dem Thema Yakssok auf dem Programm. Der langsamen Erarbeitung der Yakssok für die nächste Prüfung folgte dann jeweils die dynamische Ausführung auf Kommando, wobei natürlich noch einmal alle richtig gefordert wurden.

Bei der abschließenden Meckerstunde zeigten sich alle Teilnehmer begeistert von dem Training, aber auch von der tollen Atmosphäre und der gegenseitigen Hilfsbereitschaft und Unterstützung beim Lernen für die Prüfungen. Ein großes Lob ging wieder an Ilonka Hell, die nicht nur an einigen Trainingseinheiten selber teilnahm, sondern die Crew mit gesundem, sehr leckerem Essen versorgte. Denn natürlich darf bei viel körperlicher und geistiger Anstrengung auch das Auftanken mit Energie nicht vernachlässigt werden! Der Wunsch wird selbstverständlich bei unserem nächsten Intensiv-Seminar, das leider erst wieder im Frühjahr durchgeführt werden wird, berücksichtigt werden.

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