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Großer Box-Kampfabend in Hamburg: Debbie bestreitet Vorkampf

Debbie beim Wiegen

Mit 16500 Zuschauern bis auf den letzten Platz ausverkauft war die Color Line Arena in Hamburg, wo viele Kampfabende der Universum Box Promotion veranstaltet werden.
Natürlich live übertragen vom ZDF wurden hier die Hauptkämpfe dieses 26. Februars 2005, bei dem die Spitzenbegegnung der Kampf zwischen Dariusz „Tiger“ Michalczewski und dem WBA-Weltmeister Fabrice Tiozzo aus Frankreich war.

So wussten wir, das sind Debbie und ich, bereits schon im Vorfeld, dass uns eine besondere Erfahrung bevorstand.

Debbie zusammen mit Susi Kentikian

Debbie wurde sehr kurzfristig, am 11.2., von Universum engagiert, einen Kampf im Vorprogramm gegen Susi Kentikian zu absolvieren und hatte absolut keine Zeit, sich darauf vorzubereiten.

Dazu kommt, dass Debbies nächster Kampf erst am 2. Juli im Vorprogramm des nächsten WM-Kampfes von Heidi geplant war und sie erst vor kurzem mit dem Training dafür begonnen hat.

Susi Kentikian ist das neue Talent in dem Hamburger Boxstall und als Amateur Internationale Deutsche Meisterin.

Ich war als Coach dabei, um Debbie zu betreuen. Etwas später stieß dann noch unser Vereinsvorsitzender Rainer zu uns, um als zweiter Sekundant zu fungieren.
Am Tag zuvor musste Debbie wie alle Akteure des Kampfabends auf die Waage. Das offizielle Wiegen fand im noblen Hanse-Viertel in einer überdachten Einkaufsmeile statt.

Um die Anfahrt vom gehobenen Maritim-Hotel, in dem wir untergebracht waren, brauchten wir uns nicht zu kümmern. Der eigens für die Teams und Offiziellen abgestellte Fahrdienst sorgte mit einer kleinen Flotte von VW Phaetons dafür, dass jeder pünktlich von einem Ort zum anderen kam.

Debbie und Susi brachten mit 52,5 kg exakt das gleiche Gewicht auf die Waage. Jetzt stieg natürlich die Spannung bei Debbie, aber ich denke, auch bei Susi, als sich die beiden Auge in Auge vor den versammelten Presseteams gegenüber standen.

Spannend sollte es auch werden, als die beiden Hauptkämpfer sich an der Waage trafen. Beide, der „Tiger“ und Fabrice, wirkten total austrainiert und brachten auch das nahezu gleiche Gewicht. Was aber bereits hier auffiel, war, dass der Franzose etwas gelassener wirkte als Dariusz. Das konnte dem nach 16 Monaten Ringpause andererseits auch keiner verübeln.

Um seine Person wurde auch ein ziemlich grosser Trubel veranstaltet. Abgeschirmt von sechs Bodyguards zum Beispiel wurde der Tiger zur Waage und später auch wieder weggebracht.

Debbie mit dem alten und neuen Weltmeister Fabrice Tiozzo

Es gab keine Chance für irgendjemanden, einfach so an ihn heranzukommen. Das blieb leider auch so, bis zum Schluß des gesamten Box-Events. Ich glaube allerdings nicht, dass das die Idee des Tigers war, der ja eigentlich als recht umgänglich bekannt ist. Umso einfacher war es da schon, Fabrice Tiozzo zu treffen. Das geschah am Morgen des 26.2. am Frühstücksbüffet im Hotel. Außer ihm waren noch einige französische Offizielle und sein Promoter anwesend. In lockerer Atmosphäre plauderten Debbie und ich einige Minuten mit Fabrice und seinem Team über den bevorstehenden Kampf.

Dabei wurde uns klar, dass Fabrice auf den Punkt zu 100 % fit und vor allen Dingen auch mental sehr stark ist. Fabrice, der übrigens auch drei Sprachen fließend spricht, hatte sich mit seinem Team akribisch und hochprofessionell auf den Kampf mit dem Tiger vorbereitet und hatte, wie mittlerweile bekannt, einen überzeugenden Erfolg.

 

Axel in der vollbesetzten Color Line Arena

Debbie und ich wussten, dass ein Erfolg über Susi sehr schwer sein würde. Debbie hatte keine Zeit, sich auf ihre Gegnerin einzustellen.
Außerdem ist sie noch nicht in Form, wollte sich aber die Möglichkeit nicht entgehen lassen, einen Kampf in diesem großartigen Rahmen zu machen.

Als Debbie und Susi einliefen, begrüßten sie 16000 Zuschauer in dem grossen Rondell der Color Line Arena.

Verständlicherweise wollten viele der Zuschauer die Lokalmatadorin Susi Kentikian gewinnen sehen und so musste Debbie noch gegen das Publikum ankämpfen.

Debbie (l.) mit der Weltmeisterin Silke Weickenmeier

Trotzdem griff sie beherzt in gewohnter Manier an und es gelangen ihr auch einige gute Treffer. Doch im Laufe der Begegnung konnte die völlig austrainierte Susi immer mehr dominieren und es gelang ihr, den Kampf vorzeitig zu beenden. Debbie wurde nach harten Treffern zur Verliererin durch technisches KO erklärt.
Obwohl für sie der Ausgang des Kampfes nicht befriedigend sein konnte, war er dennoch für Debbie eine wichtige Erfahrung, um eine Standortbestimmung für das Training, gerade in Hinblick auf den Juli, vornehmen zu können.

Offenbar ebenfalls nicht sehr befriedigend für viele hochrangige VIPs war der Ausgang des Michalczewski-Kampfes. Auf der anschließend in der Nacht stattfindenden VIP-Party waren die meisten Top-Promis nicht mehr zu finden, der „Tiger“ übrigens auch nicht.

Axel (l.) mit Olli Dietrich

Natürlich wurde von allen gerade dieser Kampf mehr oder weniger sachkundig diskutiert. Rainer und ich konnten hier bei dem einen oder anderen Gesprächspartner mit fachkundiger Erklärung zur Diskussion beitragen. Das war allerdings zum Beispiel beim Schauspieler und Entertainer Olli Dietrich nicht nötig, mit dem ich einige Worte wechselte und der über gute Box-Kenntnisse verfügt.

Nach einer kurzen Nacht machten wir uns dann wieder auf den Weg in die Heimat. Am 2. Juli werden wir dann in der Oldenburger Sport Arena keine so große Kulisse erleben können, aber sicherlich ein Publikum, das genauso hinter Heidi und Debbie steht, wie die Hamburger hinter dem Tiger.

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