Berichte

Dagmar Kersten startete 1988 in Seoul für die Nationalmannschaft der DDR im Turnen. Neben der Bronzemedaille mit der Mannschaft, gewann sie in der
Einzelwertung am Stufenbarren die Silbermedaille.
Inzwischen wohnt Dagmar mit ihrem Mann Peter und ihren beiden Kindern Erick, 5 Jahre, und Alina, 4 Jahre, in Edewecht. Nach der Wende zog Dagmar in die Nähe von Stuttgart und engagierte sich kurze Zeit beim Schwäbischen Turnerbund (STB). Später bildete sie sich als Aerobic-Trainerin fort und leitet heute Aerobic-Kurse.

Auf der Suche nach einer Sportart, in der sie ihr Potential weiter nutzen kann, sie aber auch neue Herausforderungen findet, probierte Dagmar diverse Sportarten in verschiedenen Vereinen aus.

Ihr Sohn Erik ging bereits zum Taekwon-Do Kindertraining des VTB und war von Anfang an begeistert. Dagmar konnte sich selbst von dem qualifizierten Training überzeugen und war nun Feuer und Flamme, selbst ein Probetraining in der Erwachsenengruppe zu absolvieren. Das Training von konditionellen Faktoren, wie Koordination, Kraft und Ausdauer und die gleichzeitige Schulung der Selbstdisziplin, Konzentration und Durchhaltevermögen bietet alles, was Dagmar Kersten sich vorgestellt hat.
Mittlerweile trainiert Dagmar zwei bis dreimal die Woche beim VTB und hat auch ihren Mann Peter vom Traditionellen Taekwon-Do überzeugen können. Bei sechs möglichen Trainingstagen in der Woche kommen auch beide auf ihre Kosten, denn sie wechseln sich bei der Betreuung ihrer Kinder Alina und Erik an den Trainingsabenden ab.

Wir nutzten die nicht alltägliche Chance einer ehemalige Olympia Silbermedaillen-Gewinnerin einige Fragen zum VTB und zum Kampfsport zu stellen:

VTB:
Was ist für dich der entscheidende Unterschied zu deiner bisher ausgeübten Sportart?

Dagmar:
Ein Vergleich zwischen diesen beiden Sportarten fällt mir sehr schwer. Im Kunstturnen, insbesondere bei den Frauen, ist im Spitzensportbereich eine Athletin nur bis zu einem gewissen Alter leistungsfähig. Ab diesem Alter beginnt sich der körperliche Verschleiß spürbar auf die Leistung auszuwirken. Hinzu kommt, dass ab einer gewissen Körpergröße und Gewicht das Leistungsniveau, das in der Weltspitze geturnt wird gar nicht mehr zu halten ist. Meine sportliche Laufbahn im Kunstturnen war mit 18 Jahren nach den Olympischen Spielen in Seoul beendet.
Der grundsätzliche Unterschied besteht für mich eher darin, dass ich Taekwon-Do aus freier Entscheidung ausübe, mir meine Zielsetzungen selber setze und nicht wie früher durch äußeren Druck und Einschüchterung beeinflusst werde. Allerdings besteht meine Motivation natürlich auch nicht darin, meine kunstturnerischen Erfolge im Kampfsport zu wiederholen.

VTB:
Du bist nach wie vor als Trainerin im Aerobic- bzw. Fitnessbereich bei anderen Vereinen tätig. Warum ist deine Wahl auf den Verein für Traditionellen Budosport gefallen?

Dagmar:
Kampfsport übt auf für mich eine ganz besondere Faszination aus, schon deshalb, weil aus meiner Familie fast alle Kampfsport betreiben und mich mein Vater (5. DAN im Judo) schon immer dafür begeistert hat (nur konnte ich damals halt besser turnen). Darüber hinaus ist Taekwon-Do weder im Training für den Körper, noch auf mentaler Ebene mit dem Turnen vergleichbar. Es ist also eine absolut neue, für mich völlig fremde Herausforderung.

VTB:
Wenn du die Trainer und das Training deiner bisherigen sportlichen Laufbahn vergleichst, wie würdest du das Training bzw. die Trainer beim VTB einordnen?

Dagmar:
Im Kunstturnen wurden wir natürlich auch von fachlich hoch qualifizierten Trainern betreut.
Die fachliche Qualifikation der Trainer des VTB ist durch Ihre Ausbildung hinreichend belegt und lässt keine Zweifel an ihrer Kompetenz aufkommen. Das Training würde ich insgesamt als sehr komplett, interessant strukturiert und effektiv bezeichnen. Hinzu kommt eine große Vielfalt an Trainingsangeboten, nicht zu vergessen diverse Lehrgänge und Fortbildungsmaßnahmen. In diesem Zusammenhang möchte ich aber neben der fachlichen Kompetenz die positive menschliche Komponente hervorheben, die mich hier beim VTB sehr beeindruckt!

VTB:
Hast du für dich schon irgendwelche Ziele im Taekwon-Do gefasst und wenn ja welche?

Dagmar:
Um konkrete Ziele zu formulieren ist es eigentlich noch ein bißchen zu früh. Ich bemühe mich zunächst, möglichst schnell eine Basis zu schaffen mit der ich dann Schritt für Schritt die Kup-Prüfungen ablegen kann, da ich jedoch sehr ehrgeizig bin, könnte ich mir natürlich vorstellen auch hier im Rahmen meiner Möglichkeiten einiges zu erreichen.

VTB:
Kannst du aus deiner bisherigen Erfahrung heraus etwas zur Trainingsmethodik beim VTB sagen? (Gibt es Besonderheiten oder Unterschiede?)

Dagmar:
Mir ist in der kurzen Zeit die ich beim VTB trainiere jedoch positiv aufgefallen, dass ein besonderes Augenmerk auf Erwärmung sowie Stretching gelegt wird, das in vielen Sportarten zu kurz kommt. Außerdem wird viel korrigiert so dass im Vorfeld schon Verletzungen durch falsche Technik vorgebeugt wird.

Wir bedanken uns für das Interview und wünschen dir und deiner Familie für die Zukunft alles Gute.