Berichte

Deutsche Meisterschaften im Kickboxen der WAKO

Luan Cakolli und Eva-Maria Sündermann werden Vize-Meister, Joelle Kannapin erkämpft Bronze!

Am 8. und 9. Juni 2013 fanden die Deutschen Meisterschaften der WAKO im Kickboxen in Darmstadt unter der Beteiligung von elf Bundesländern statt. Insgesamt verzeichneten die Veranstalter 631 Starts.

Für den VTB hatten sich bei den Jugendlichen/Junioren Joelle Kannapin, Hamsah Fakhro und Joelle Kannapin für die Disziplin Leichtkontakt qualifiziert. Bereits am Freitagmittag fuhren die Jugendlichen mit Coach Heidi Hartmann, Eva-Maria Sündermann und den Eltern nach Darmstadt.

Die große Sporthalle am Böllenfalltor war mit vier Kampfflächen und einem Hochring, dem Podest für das Präsidium und die Organisatoren, und den elektronischen Anzeigentafeln professionell vorbereitet worden. Über die Anzeigentafeln konnte jederzeit eingesehen werden, wann man sich für den Kampf bereit machen musste. Wenn es auch einige Verzögerungen gab, so konnte dennoch der Ablauf der Kämpfe gut verfolgt werden.

Hamsah trat als Erster in den Ring. Er war erst vergangene Woche 16 Jahre alt geworden, musste aber dennoch schon bei den Junioren (16-18 Jahre) antreten. In der Gewichtsklasse – 69 kg war er nun in einem Pool von acht Kämpfern, in dem er nicht nur auf ältere sondern auch auf viel erfahrenere Gegner stoßen würde. Hamsah hielt sich zu Beginn des Kampfes gut, konnte den Fußtechniken seines um einen Kopf größeren Kontrahenten Nils Knop vom Tan Gun Sports (NRW) ausweichen und zum Körper punkten. Knop machte daraufhin mehr Druck und nachdem Hamsah von einem Reverse Turning Kick am Kopf getroffen wurde, musste der Kampf leider abgebrochen werden.

Joelle dehnt sich vor ihrem ersten Kampf

Die 15-jährige Joelle traf in ihrem Halbfinalkampf in der Klasse der Jugend weiblich – 60 kg auf Katharina Rosner vom SV Grün-Weiß Hamburg. Noch vor ein paar Wochen hatte Joelle gegen die Hamburgerin auf den norddeutschen Meisterschaften mit 2:1 Punkten gewonnen. Nach der ersten Runde sah es auch so aus, als würde Joelle sich wiederum den Sieg erkämpfen, denn sie lag knapp nach Punkten vorne. Offenbar hatte ihre Gegnerin, wie Joelle von Heidi auch, in der Pause die Anweisung bekommen, nun offensiver zu kämpfen. In der zweiten Runde wurde der Kampf sehr dynamisch und beide Mädchen kämpften verbissen. Am Ende gewann dieses Mal die Hamburgerin mit 3:0 Punkten.

Joelle mit einem Roundhouse Kick zum Kopf

Für Hamsah und Joelle war es das erste Mal auf einem Event dieser Größenordnung zu kämpfen. Auch in ihren Klassen befanden sich Nationalkaderkämpfer, die schon jahrelange internationale Erfahrung aufweisen können. Joelle und Trainerin Heidi freuten sich, dass der erste DM-Einsatz gleich mit einem 3. Platz und einer Bronzemedaille belohnt wurde.

Luan im Infight

Der 16-jährige Luan Cakolli trat in diesem Jahr ebenfalls zum ersten Mal in der Klasse der Junioren 16-18 Jahre, - 94 kg, an und hatte ebenfalls harte Gegner zu erwarten. In seinem Finalkampf stand er dem 18-jährigen Said Kurtic von der Budoschule Korykeion (NRW) gegenüber. Obwohl Luan ja in den vergangenen Kämpfen immer wieder gegen ältere und auch schwerere Gegner erfolgreich gekämpft hatte, konnte er dieses Mal leider nicht den Sieg davontragen. Kurtic erwies sich als starker Kämpfer im Ring. Luan hielt dagegen und machte es seinem Gegner schwer, stellte ihn auch immer wieder an den Ringseilen und boxte in der Nahdistanz. Am Ende setzte Kurtic jedoch die klareren Treffer und Luan verlor leider mit 3:0 Punkten. Die Goldmedaille wäre zwar die Krönung gewesen, da Luan in diesem Jahr schon Niedersachsenmeister und Norddeutscher Meister geworden war, aber auch als Vize-Meister und einer Silbermedaille kann er über seine Leistung stolz sein! Da er im letzten Jahr bereits Bronze geholt hat und in diesem Jahr Silber .......... werden wir auf Gold in 2014 hinarbeiten!

Die siegreichen Niedersachsen

Insgesamt schnitt die Niedersachsen-Jugend bei dieser DM gut ab und holte zahlreiche Gold-, Silber- und Bronzemedaillen, worüber sich auch Landestrainer Antonino Spatola freute.

Am Sonntag starteten nun die Erwachsenen in der Kategorie Leichtkontakt. Mit Debbie Paterok und Eva-Maria Sündermann hatten sich zwei Frauen des VTB qualifiziert. Debbie war vor gut zehn Jahren schon gemeinsam mit Heidi in der WAKO aktiv. Auf zahlreiche Meisterschaften haben sich die beiden vorbereitet und Meistertitel erkämpft. Zuletzt waren sie im Jahr 2003 gemeinsam als Nationalkadermitglieder bei der WM in Paris. Dort hatte Heidi im Vollkontakt den Vize-Titel geholt und Debbie war Fünfte, ebenfalls im Vollkontakt, geworden.

Debbie hatte sich über die Landesmeisterschaften in diesem Jahr qualifiziert und „wollte es noch einmal wissen". Mit neun gemeldeten Kämpferinnen war diese Klasse ebenfalls gut besetzt. Leider schied Debbie in ihrem ersten Kampf in der Klasse der Damen – 60 kg gegen Jennifer Hagen vom Sensei Kampfsport Berlin gleich aus. Debbie setzte Fußtechniken und punktete – etwa gleichauf mit der Kontrahentin nach der ersten Runde – aber fand nicht wie gewohnt zu ihrem kämpferischen Stil. Durch das k.o.-System bedeutet ein verlorener Kampf sogleich das Aus.

Eva-Maria Sündermann hatte es in ihrem Pool in der Klasse + 70 kg mit neun Gegnerinnen zu tun und musste demnach mindestens zwei Kämpfe gewinnen, um ins Finale einzuziehen. Das tat sie dann auch! Sie gewann sowohl den ersten Kampf gegen Stefanie Angerhöfer vom Feuersport e.V. Hamburg mit 3:0 Punkten als auch den Halbfinalkampf gegen Karina Petruschat von HSV Stöckte (Hamburg). Anschließend war Eva-Maria froh, bis zum Finale ein wenig Pause zu haben, denn auch die Vorkämpfe gingen über jeweils 3 Runden á 2 Minuten. Für Eva-Maria war es auch der erste Einsatz bei den Deutschen Meisterschaften und das hohe Niveau fordert natürlich auch konditionell Einiges von den Kämpfern.

Im Finalkampf musste Eva-Maria gegen die erst 15-jährige Lea Ysewyn vom Kampfsportteam Hara Köln (NRW) antreten. Gecoacht vom Präsidenten der WAKO Peter Zaar, ging Ysewyn sofort mit harten Techniken in den Kampf. Eva-Maria versuchte alles, um dagegenzuhalten, aber ihre junge Gegnerin zeigte nicht nur technisches Vermögen sondern auch ein unglaubliches Kämpferherz. Der Ringrichter brach den Kampf in der zweiten Runde ab, sodass Eva-Maria keine Chance mehr auf den Titel bekam. Aber dennoch war es für Eva-Maria ein toller Erfolg, dass sie bei ihrer ersten großen Meisterschaft gleich zwei Siege einfährt und den Vize-Titel gewinnt!

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