Berichte

Capoeira trifft koreanisches Karate

Im Rahmen der Moorkid Kulturwoche 2006, die vom Verein Zukunft Leben e.V. in Ostrhauderfehn organisiert wurde (www.zukunftsfehn.de), trafen sich Aktive des VTB, des TSV Idafehn und des 1. Fehntjer Taekwon-Do Club mit den Brazil Kids, einer Capoeiragruppe aus Brasilien unter dem Motto Capoeira trifft Koreanisches Karate“.

Mestre Claudio (re.) und sein Meisterschüler Dede

Während einer ersten Trainingseinheit unter der Leitung von Mestre Claudio und Lutz Möhle am Donnerstagabend hatten beide Gruppen die Gelegenheit, sich kennen zu lernen. Unverzichtbare Hilfe war dabei Thomas aus Freiburg, der als Dolmetscher fungierte.

Beide Gruppen demonstrierten etwas von ihrem Aufwärmtraining, zeigten Dehnübungen und spezielle Techniken. Idee dieses Treffens war es, Gemeinsamkeiten beider Kampfkünste herauszufinden und sich gegenseitig die speziellen Aspekte der jeweiligen Kampfkunst näher zu bringen. Vermittelt wurden natürlich der typische Grundschritt (Ginga) des Capoeira und aus der Drehung heraus ausgeführte Tritte, die sowohl das Koreanische Karate (Pandae Tollyo Chagi) als auch das Capoeira (Armada) kennen.

Mit etwas Übung konnten auch die Karateka zum Abschluss an der Roda (sprich: Hora) teilnehmen. Dies ist eine ritualisierte Form des Brasilianischen Kampftanzes, bei dem die Akteure im Kreis stehen und zwei oder mehrere Personen in der Mitte kämpfen. Begleitet werden diese Roda traditionell mit Saiten- und Rhythmusinstrumenten (Berimbau, Pandeiro, Atabaque). Der Rhythmus der Musik gibt die Härte des Kampfes vor und bedeutet den Kämpfern, wann sie aufhören sollen. Als afrikanische Sklaven diese Kampfkunst in Brasilien entwickelten, diente ihnen der traditionelle Tanz als Tarnung, denn Kampftechniken durften nicht trainiert werden. Noch heute hat die Begleitmusik die Funktion, den Verlauf der Begegnung der Akteure in der Mitte zu steuern.

Franziska Schwarz und Lutz Möhle beim Ginga

Am folgenden Samstag fand diese Begegnung eine Fortsetzung. MdB Gitta Connemann war der Einladung der Organisatoren gefolgt und besuchte am Samstagvormittag das Aktionszelt der Kulturwoche in Idafehn. Nach sehr eindrucksvollen Vorführungen der Gruppen aus Südafrika und Brasilien und einem Gespräch über die Arbeit dieser Gruppen ging es wieder in verschiedene Workshops.

Im Capoeira-Workshop wurde das Gelernte von Donnerstag noch einmal wiederholt und neue Techniken bzw. Kombinationen geübt. Eine besondere Herausforderung stellten die akrobatischen Übungen dar, die allen jedoch großen Spaß bereiteten.
Um einige Erfahrungen reicher trennte man sich nachmittags wieder voneinander.

Die Begegnung mit den jungen Menschen aus Südafrika und Brasilien machte sie schnell zu Freunden. Umso tragischer der Tod eines 19jährigen Südafrikaners, der am Sonntag bei einem Badeunfall ums Leben kam. Die Mitglieder des VTB und der kooperierenden Vereine TSV Idafehn und 1. Fehntjer Taekwon-Do Club trauern um Walter Hlopi und unterstützen den Spendenaufruf des Vereins "Partnerschaft Mirantao" zugunsten seiner Familie und des Golden Youth Club, dem er angehörte.

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