Berichte
Budo-Seminar 2002 in Westerstede
Auch dieses Jahr fand das alljährlich im Herbst stattfindende Budo-Seminar statt, das vom Verein für Traditionellen Budosport e.V. ausgerichtet wurde.
Über 100 Teilnehmer reisten aus dem gesamten norddeutschen Raum an.
Die Teilnehmer kamen aus den Bereichen: Japanisches und Koreanisches Karate, Traditionelles Taekwon-Do und Kickboxen.
Insgesamt wurden folgende Themen angeboten: Grundschule, Formenlauf, Freikampf, realistische Selbstverteidigung, Atemtechniken und Meditation, Kara-T-Robics, Lauftraining, Autogenes Training, Theorie, Schwimmen, Auflockerungsmassage sowie Bruchtest.
Lehrgangsleiter und Cheftrainer Großmeister Jürgen Paterok, 8. DAN Traditionelles Taekwon-Do, 7. DAN Koreanisches Karate, standen 12 lizensierte Trainer und Übungsleiter zur Seite.
Tägliches briefing der Trainer durch Großmeister Jürgen Paterok war obliga-torisch. Alle Trainer wurden individuell auf den Unterricht in ihren einzelnen Gruppen vorbereitet, um den Trainingsplan für dieses Seminar optimal einhalten zu können.
Trainer und Übungsleiter unterrichteten die Teilnehmer überwiegend in kleinen Gruppen.
So konnte auf jeden Schüler intensiv eingegangen und dadurch eine effektive Betreuung gewährleistet werden.
Das gemeinsame Grundschultraining für Sportler aller Stilrichtungen erwies
sich wie in den Jahren vorher, wieder einmal als völlig unproblematisch
Die Teilnehmer waren mit der Unterbringung in den 2-, 3- und 4-Bett Zimmern mehr als zufrieden, wobei sie die Unterkunft ohnehin nur zum Umziehen und Schlafen nutzten, da das Angebot so vielfältig war und man sich vorwiegend in den Sporthallen und Unterrichtsräumen aufhielt.
Auch in diesem Jahr war es wieder einmal fast unmöglich, den jüngeren Teilnehmern die nötige Bettschwere zu verpassen.
Auf den Zimmern wurde immer noch bis in die späten Abendstunden geklönt und viel gelacht.
Aber dennoch waren alle Sportler ohne Ausnahme am nächsten Morgen völlig fit und trainingsbereit.
Ein wichtiger Bestandteil aller traditionellen Kampfkünste ist die Meditation. Vor jeder Trainingseinheit wird sie praktiziert, um sich vom Alltag und den damit verbundenen etwaigen störenden Gedanken, dann völlig konzentriert auf das Training vorzube-reiten. Nach jedem Training sollte der Übende sein gerade Erlerntes noch einmal verinnerlichen und sich wieder auf das Leben außerhalb des Dojo/Dojang einstellen.
Nach den ersten Trainingseinheiten freuten sich dann alle auf das Frühstück
Die Kickboxer kamen auf diesem Seminar ebenfalls auf ihre Kosten. Sie konnten an diesem Wochenende entscheidend ihre Techniken verbessern und hatten auch Gelegenheit, ihr Können beim Kampftraining unter Beweis zu stellen.
Melina und Martin beim Techniktraining des Halbkreisfußtrittes.
Mittagessen!
Wer viel trainiert muss auch entsprechend Essen.
Für ausgewogene Sportlermahlzeiten sorgte die Küche der Bezirkssportschule Westerstede.
Vom Mittagessen gestärkt, ging es dann in den theoretischen Unterricht - hier konnten die Teilnehmer auf all ihre Fragen Antworten bekommen.
In dieser Kleingruppe unterrichtete Lutz einige wissbegierige Erwachsene und Jugendliche.
Parallel zu den Erwachsenen wurden natürlich auch die Kinder in verschiedenen Gruppen unterrichtet, je nach Graduierungsstand
Manche Kinder hatten sich sogar schriftlich auf diese Unterrichtseinheit vorbereitet und überhäuften die Trainer mit ihren Fragen.
So wurde über die Biomechanik, Muskelkontraktion und die Atmung auch praktisch die jeweilige Technik erklärt, zu der die Teilnehmer noch Fragen hatten.
Für die Teilnahme an der Trainingseinheit der realistischen Selbstverteidigung wurden nur SportlerInnen ab den höheren Gürtelstufen zugelassen.
Unter der Anleitung vom TAEKIDO-Meister Rainer Schmidt wurde unter anderem auch die Stockabwehr äußerst realitätsnah behandelt.
Selbst in den trainingsfreien Zeiten wurden die Sporthallen von einer großen Anzahl aller Teilnehmer zum weiteren Üben genutzt, um ihre gerade gelernten Techniken zu verbessern.
Rechts sieht man Florian Adlern mit einem gesprungenen Fersendrehschlag. Unter anderem standen auch Techniken mit höherem Schwierigkeitsgrad auf dem Programm.
Links ist Fabian Evers mit einem gesprungenen doppelten Fußstoß nach vorn zu sehen.
Sogar auf dem Skateboard wurden in der Freizeit Sprungtechniken geübt.
Beim gemeinsamen Schwimmen, an dem wieder alle viel Spaß hatten, demonstrierten einige Wasserratten, dass Budosportler das Schwimmbad nutzen, was an der schönen Sprungtechnik eindeutig zu erkennen ist.
Beim Wettbewerb "Bester Techniker" konnte sich diesmal Jan Schulz (Weißgurt aus Leer) behaupten, der sich im Stechen gegen Florian Adler (Braungurt aus Lemwerder) und Gewinner des "Besten Technikers" auf dem Frühjahrs-Seminar und Dagmar Kersten (Gelbgurt aus Oldenburg) duchsetzte.
Bei der Wahl zum "Besten Techniker" ist die Ausführung der verschiedenen Techniken, in Relation zur Gurtstufe entscheidend.
Hier zeigt Dagmar Heinowski ihre Grundschule, den gleichseitigen Fauststoß, für den "Besten Techniker", mit der sie den 3. Platz erreichte.
Rechts die Jury, bestehend aus Heinz Madderken, 2. DAN, Debbie Paterok, 2. DAN und Alexander Hartmann, 3. DAN.
Von allen Teilnehmern des "Besten Technikers" hatte Dagmar mit einem gesprungenen, eingedrehten Fersenabwärtsschlag die höchste Schwierigkeitsstufe in ihrem Programm
Ehrung für Großmeister Jürgen Paterok
Als herausragendes Ereignis auf diesem Budoseminar fand die Verleihung der Ehren-medaille des DKV an Großmeister Jürgen Paterok in Anerkennung seiner ausserordent-lichen Leistungen in den Budokünsten statt.
Auszug aus dem Schreiben zur Verleihung vom DKV-Präsidenten Roland Hantzsche:
...der Deutsche Karate Verband überreicht Dir, als Dank für Deine Bemühungen um ein einheitliches Karate in Deutschland und deine langjährigen Verdienste um die Kampfkunst Karate eine besondere Auszeichnung, die Ehrenmedaille des DKV.
Ohne solche Vorbilder hätte der DKV nicht diese Größe und Anerkennung erreicht...
Matthias Hohn, 1. DAN japanisches Karate, gratuliert Großmeister Jürgen Paterok neben mehr als 100 Gratulanten, Meisterschülern, Schülern und Ehrengästen, zur verliehenen Ehrenmedaille.
Hier einige Impressionen aus dem freien Training von dem immer fleissigen Teilnehmer Sebastian Smid:
Bild 1: Fersendrehschlag nach vorn
Bild 2: Gesprungener Seitwärtsfußstoß
Bild 3: Spagatsprung nach vorne
Andere Teilnehmer nutzten ihre Freizeit, wie hier Miriam, Ulrike und Merle, zum Lernen theoretischer Inhalte aus der Kampfkunst.
Während die Erwachsenen sich abends in den Seminarräumen zusammensetzten, wurden die Kinder mit Spielen unterhalten und jeweils von mehreren Trainern betreut.
Doch selbst nachdem man sich verausgabt hatte - die Kinder hatten immer noch Energie!
Die Erwachsenen trafen sich abends zu Gesprächsrunden oder zum Kartenspiel und manch einer ließ sich nach einem harten Trainingstag auch das eine oder andere Bier oder auch ein Gläschen Wein schmecken.
Eine willkommene und gekonnte Untermahlung gab es durch das überwiegend klassische, hervorragende Gitarrenspiel von Marc Baker, was auch immer mit viel Applaus bedacht wurde.
Beim Abschlusstraining am Sonntag durften sich dann alle noch einmal richtig ins Zeug legen.
Hier sehen wir Uwe, 2. DAN japanisches Karate aus Brake.
Zum Abschluss des Lehrgangs stellten sich die meisten Teilnehmer zum Gruppenfoto mit den Trainern. Großmeister Jürgen Paterok steht wie immer mitten zwischen seinen Schülern.
Alle Teilnehmer waren überaus begeistert und freuen sich bereits auf das nächste Budo-Seminar in der Bezirkssportschule Westerstede, das vom 02 bis 05.10.2003, über vier Tage, stattfinden wird.